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Mad Professor Meets Channel One: Round Two

Der Verrückte Professor und das Channel One Sound System lassen es gemütlich angehen. Zwischen der ersten und der zweiten Runde ihres Schlagabtauschs liegen inzwischen sieben Jahre. Eine Zeitspanne, die ich massiv unterschätzt hatte, denn die erste Rund war mir noch allzu präsent – was allerdings nicht unbedingt an der Musik lag, sondern vielleicht eher daran, dass ich die beiden Kontrahenten generell sehr schätze und sich mir vor allem das großartige Cover eingeprägt hatte. Die Dubs der ersten Runde waren nämlich durchaus enttäuschend. Vor allem der Sound der Channel One-Dubs war grottenschlecht. Nun liegt mit Mad Professor Meets Channel One: „Round Two“ (Ariwa) das Nachfolgealbum vor und eines fällt sofort auf: Zumindest das britische Sound System hat dazu gelernt. Der Sound ist nämlich schon mal ganz ordentlich, die Produktionen jedoch (keine Ahnung, wer sie eingespielt hat), sind mir im Vergleich zu den furiosen Live-Auftritten von Channel One immer noch zu harmlos. Nur der letzte Track, „Straight to Mad Professor’s Head“ hat die Magie und die Wucht, die ich von einem Sound System vom Schlage Channel One’s erwarte. Leider weiß sich der Professor nicht adäquat zu wehren. Seine Dubs sind – wie gewohnt – komplex arrangiert und virtuos gemixt und der Sound ist über jeden Zweifel erhaben, aber wie fast immer in jüngerer Zeit, sind sie kompositorisch enttäuschend. Die Tracks haben einfach keine Ecken und Kanten. Sie bleiben blutleer, die Basslines sind schwach und Melodien kaum vorhanden. Aber gut, der Professor hat sein Lebenswerk längst vollbracht. Er hat so viele brillante Dubs gezaubert, wie wahrscheinlich niemand anderes. Freuen wir uns lieber darüber, dass er es verweigert in Rente zu gehen und immer noch an den Knöpfen dreht.

Bewertung: 3 von 5.

2 Antworten auf „Mad Professor Meets Channel One: Round Two“

Wie man in den ersten Kommentaren im Release Radar lesen konnte, war mein erster Eindruck von der Scheibe genz anders. Ich fand bzw. finde die Riddims eigentlich ziemlich gut. Ich habe ja auch nicht das „Patent auf das Erkennen von guten BassLines“ gepachtet. Diese wirken dann wohl doch individuell verschieden auf Körper, Geist und Seele. Schon bei „Rasta Impasta“ hat mich die BassLine voll im Griff und schon brauch Mad Professor auch nur noch seine DubRoutine beizusteuern, damit der ganze Dub für mich richtig gut wird. Von „Amina Fire“ bis hin zu „Black Medusa“ plätschert es auch für mich eher nur so dahin. Wobei bei „Black Medusa“ nix mehr plätschert. Das ding wird einfach nur geskippt. Ich kann die Tierquälerei des armem kleinen Vögelchens nicht ertragen, der da zu Versuchszwecken in einem Schraubstock eingeklemmt zu sein scheint und nur noch winselnde Pieplaute von sich gibt. Sowas geht bei mir überhaupt nicht !
„Spirit Of The Revolution“ und „Working Dub“ gehören mit zu meinen Highlights hier auf der Scheibe aber ja, stimmt schon besonders bei „Working Dub“ ist nich´ viel los mit spannenden Effekten. Aber mir taugt die BassLine so sehr, daß mich der Dub auch zum Arbeiten animiert. ( Ok, erwischt ! Ein Dub, der mich zum Arbeiten animiert, hat eigentlich sein Ziel verfehlt ). Der „Natty Dub“ ist bestimmt nix fürs Sound System zur PrimeTime aber zum Relaxen und – wer sowas kann – zum Meditieren, ist er in meiner Wahrnehmung perfekt. GTK hat mich vor längerer Zeit auf den Bongospieler bei vielen Mad Professor Dubs aufmerksam gemacht und seitdem bin ich auch etwas empfindlich, was den Einsatz dieser Prcussion betrifft. Meistens finde ich es immer noch gut aber beim „Control Dub“ bin ich auch nicht so begeistert, wie das Instrument hier zur Geltung oder eben gerade nicht zur Geltung kommt. Doch der Sound und die spezielle Art wie der Mad Professor den ReggaeRythmus immer wieder einschleift, reißt eigentlich alles wieder raus und ich fühle mich pudelwohl. Für mich an Souveränität kaum noch zu überbieten.
Ja, ich glaube hier hat jemand gerade den „Working Dub“ gehört. Jedenfalls hat er mich gerade zum Arbeiten animiert. Daher noch eine oberflächliche Bemerkung zu den beiden Dubs am Ende der Scheibe. Ich denke die könten im Soundsystem ganz gut vor sich hin steppen. Jedenfalls wäre ich da auch dabei.
Interessant finde ich die extrem unterschiedliche Wahrnehmung der BassLines bzw. der Riddims.
Ich finde nämlich ausgerechnet die „BassLine“ von „Mad Professor´s Head“ am schwächsten auf dieser Scheibe. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das Sound Systems ein grundlegend anderes Verständnis für BassLines haben als ich bzw. die Roots Radics ……

Andie ruft und brüllt mir seinen vollen Namen „ins Ohr“ : Andie Arbeit !!!

Also dann „weeeeeeeeeeeeee … can make it, work !“ ……………………………………………… lemmi

2. Meinung :

Ihr könnt mich gern mal korrigieren, wenn ich komplett auf dem Holzweg bin. So habe ich das Gefühl, ihr habt mich längst aufgegeben und nehmt mich hier als ein geringes Übel war, welches man halt in den Kauf nehmen muss, wenn man sich mit DubMusik beschäftigen möchte. Vielleicht war mein Fehler auch doch zu gut im Kommentar versteckt und ist deshalb nicht so aufgefallen. Oder ihr habt gedacht, so blöd ist der Lemmi nun auch wieder nicht. Doch ! Ich war so blöd !
Ich habe es weder aus der Rezension herausgelesen, noch habe ich es beim Soundcheck der Scheibe gerafft, daß es sich hier um zwei völlig verschiedene Dub-
Engineers handelt. Ich dachte Channel One Sound liefert die Riddims und Mad Professor macht daraus die DubVersions. Seit ein paar Tagen habe ich die Scheibe nun als Vinyl mit schönem Cover und als ich beim genussvollen Hören, Zuhause die Rückseite des Covers betrachtete, viel es mir „wie Schuppen aus den Haaren“.
A – und B-Seite werden nicht nur von verschiedenen Musikern eingspielt, sondern eben auch von verschiedenen DubWizards gemixt. Und die allerschlimmste Erkenntnis, die ich nun beim Hören der Dubs bekommen habe ist, das mir die B – Seite viel besser gefällt als die A – Seite.

Ich leg mich wieder hin ………………….. lemmi

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