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Mato: Scary Dub

Mato ist ein echter Konzeptkünstler. Er käme nie auf den Gedanken, einfach mal ein paar nice Dubs aufzunehmen und sie dann auf ein Album mit einem Titel wie „Corona-Dubs“ zu packen. Never! Bei ihm braucht es ein gehaltvolles Thema, sei es Hollywood-Filmmusik, große Klassik – oder zumindest ein Daft Punk-Meisterwerk. Mato ist immer für eine Überraschung gut. So auch dieses Mal: Erneut hat er sich der Filmmusik zugewandt, jedoch mit Genre-Ausrichtung: „Scary Dub“ (Stix Records). Wer den blutigen Schriftzug auf dem Cover sieht, muss nicht lange überlegen: Es geht um Horrorfilme, quer durch die Jahrzehnte: von Dracula und Frankenstein über Exorzist und Halloween bis Akte X und die Mumie. Ein witziges Konzept, das wunderbare Samples erlaubt. Das Problem ist nur, dass das Horror-Genre, anders als z. B. der Western, keine großen und allseits bekannten Soundtracks hervor gebracht hat. Wer daher auf Wiedererkennungseffekte und schaurig-wohlige Filmerinnerungen hofft, wird unweigerlich enttäuscht. Bleibt also die nackte Musik. Und da wären wir dann bei einem Dutzend leichtfüßiger Tracks in typischer Mato-Manier, ohne rechte Bodenhaftung, dafür voller spaßiger Sample-Anekdoten. Schade, schade, denn der konzeptbesessene Franzose baut an sich einfallsreich arrangierte Dubs und liefert einen präzisen Sound – Qualitäten mit denen sich mehr erreichen ließe. Meine Theorie: Als Backings hinter schönen Vocals wäre seine Musik klasse. Als Dub taugt sie trotz Hall und Echo weniger.

Bewertung: 3 von 5.

2 Antworten auf „Mato: Scary Dub“

Hi,

alleine schon wegen des „Exorcist Themes“ aus Mike Oldfields epochaler Tubular Bells hat Monsieur Blanchot bei mir ein Stein im Brett.

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