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Menotti HiFi: YKSI

Es gibt ein neues Kind im Viertel: Menotti HiFi. Drei Musiker aus Münster, Thomas Hoppe (Drums), Gudze (Bass) und Arne Piri (Keyboard) bilden das Trio, von dem zwei der Akteure bereits Mitglieder der Senior Allstars waren. Nach drei Jahren Jam Sessions, Experimentieren und Sound-Findung, legen sie nun ihr Debutalbum vor: „YKSI“ (Vinyl Only Records). Name und Herkunft der Band verweisen auf Dub – und doch verstehen die drei sich nicht als „Dub Act“. Sie klingen (nach eigener Aussage), als würden die Beastie Boys ein Instrumental-Album in Lee Perry’s Black Ark Studio aufnehmen. Da die Beastie Boys bekanntlich keinen Reggae gespielt haben, dürfte klar sein, dass wir es hier mit einem Sound ziemlich am Rande des Genres zu tun haben – was ja ganz erfrischend sein kann. Für mich klingt es nach Rock und Breakbeat, gespielt und verarbeitet nach dem Konzept von Dub. Schwer genauer zu beschreiben und ebenso schwer, es zu bewerten, da die klaren Referenzen fehlen. Am besten, ihr hört mal selbst rein.

Bewertung: 3.5 von 5.

4 Antworten auf „Menotti HiFi: YKSI“

Uff !

Is wirklich sehr schwer zu bewerten. Man möge mir meine spontane Bewertung verzeihen. Aber ich würde sagen „setzen sechs !“
Brutal, wie das bei mir klemmt. Im ersten Tune bahnt sich schon ein irreparabler Kolbenfresser an oder man tauscht eben den ganzen Motor aus. Nee, ich kann da leider nix mit anfangen. Hätte aber vollstes Verständnis für all jene bei denen auch sowas irgendwie grooved.
Es gibt schon so einige Momente und auch Fasen im Album, die mir sagen wollen, daß mein „Urteil“ viel zu hart ist aber als ReggaeDubConnaisseur muss ich mich zu sehr überwinden, um hier und da mal einen genussvollen Moment zu erkiffen, äh quatsch, erhaschen wollte ich sagen. Ich höre da zu viel breakbeat aber auch wieder sperrigen jazz.
Nun möchte ich aber doch noch was Gutes erwähnen.
„Tunji“ klingt zwar auch ein wenig jazzig für mich aber mir gefällt der Groove sehr gut und die Trompete ist der OBERHAMMER !!!
Dafür bekommt der „Trompetenmann“ ( oder haben sie sich sogar Youthie ausgeliehen ? ) von mir ne Eins mit doppelplus und den Grammy gibts gleich noch mit oben drauf. Das kommt definitif mit in meine ewige Favoritenliste ( wobei ich die Befürchtung habe daß es Spotify nicht ewig geben wird und damit werden dann auch alle meine Favoriten futsch sein. Das wird dann hart für mich, weil ich meine Favoritenlisten liebe. Jetzt sagt nicht, ich kann das alles downloaden.
Ich habe keinen Bock auf ne Sehnenscheidenentzündung, durch das ganze mausgeschiebe. Ich würde es eher bevorzugen, Alexa zu bitten alles in Wave Qualität auf Cd zu brennen und mir bescheid zu sagen, wenn sie fertig ist. Wenn die sowas könnte, würde ich mir glatt eine kaufen. Manchmal sind meine Nebengedanken umfangreicher als mein gesamtes Wissen ). Ok, soweit meine spontanen Eindrücke. Vielleicht sollte man das Album nochmal zum Adrian schicken. Ich bin mir ziemlich sicher, der macht da was richtig radikales draus.

So long ……………. lemmi

I just want to add how great it is that your vision of dub music is so wide and inclusive, Mr. Wynands! It’s really inspirational, and I hope dub creators also feel stimulated by your incentive, and keep on conquering new territories for the music

Wenn ich „Menotti Hifi“ lese, habe ich sofort zwei Assoziationen: 1. den legendären argentinischen Fußballtrainer Cesar Louis Menotti und 2. King Tubbys Hometown Hi-Fi. Wie wir seit den Anfängen des Reggae wissen, passen Fußball und Reggae wie die Faust aufs Auge. Bob Marley und auch Burning Spear liebten es, im Yard Fußball zu spielen oder sich mit Freunden zum Kicken zu treffen.
Puristen werden bei dieser feinen Mischung aus Funk, Pop, Rock, Jazz und Punk die Nase rümpfen und sich angewidert abwenden. Mir jedenfalls gefällt diese etwas schräge, bunt gemischte Neuinterpretation des Dub-Genres. Besonders angetan haben es mir die dubbige Flüchtlingshymne „Wouldn’t You“, der Fugazi-Punk-Kracher „Cassavetes“ sowie die Jazz-Klassiker „Tunji“ von John Coltrane, „Contemporary Focus“ von Alfred McCoy Tyner und „Mahjong“ von Wayne Shorter. Ganz klar, das Album erschließt sich nicht beim ersten Hören, das braucht seine Zeit und ein bisschen Ausdauer.

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