Es wurde auch Zeit, dass Mungo’s Hi Fi mal wieder ein richtiges Dub-Album vorlegt. Die drei Schotten produzieren sich die Finger wund, hauen im Stakkato die coolsten Alben und EPs raus und sparen an Dub?! Okay, „Serious Time“ bekam 2014 ein Dub-Pendant, aber das war es dann auch schon. Doch jetzt ist Schluss damit: „Antidote“ (Scotch Bonnet), das neue Dub-Meta-Werk der Glasgower ist da. „Meta“, denn es enthält zehn Dub-Versions von Titeln aus dem Mongo’s-Oeuvre. Also die Meta-Studie zu den bestehenden Mungo’s-Produktionen – womit wir auch direkt beim Titel wären: „Antidote“. Corona lässt grüßen. Doch die Mungo’s-Crew bezieht ihr Gegenmittel nicht auf das böse Virus, sondern „it’s an antidote to all the stress and restriction of modern life“. Aha, da schwingt offenbar ein wenig Frustration mit. Kein Wunder. Für ein Sound System, das von Festivals und Partys lebt, dürften die letzten Monate eine Zumutung gewesen sein. Wer die Schotten von Live-Auftritten kennt, wird wissen, dass sie jede Party rocken. Ihre Mischung aus Old School-Dancehall und Modern Bass-Music ist schlicht unwiderstehlich. Ich habe schon schönste Soundsystem-Nächte in den Basswellen von Mungo’s Hi Fi zugebracht. Umso mehr hat es mich erstaunt, dass auf „Antidote“ gerade NICHT die Post ab geht. Dub ist für die drei Glasgower Jungs offenbar Serious Business. Geradezu akademisch sezieren sie hier ihre Rhythms, streichen sie rigoros zusammen und reduzieren sie auf Drum und Bass. Ziemlich puristisch und konsequent. Unerwartet, aber nicht schlecht. „It’s a sonic journey that will leave all who enter cleansed and replenished on the other side“, versprechen sie. Eine Entschlackungskur, gewissermaßen. Genau dieser Kur haben sie auch ihre Musik unterzogen und heraus gekommen ist eine Dub-Katharsis. Pure and clean, wie Gregory es bezeichnen würde. Auf dass wir gereinigt in die neu gewonnene Freiheit durchstarten.
Kategorien
Mungo’s Hi Fi: Antidote

3 Antworten auf „Mungo’s Hi Fi: Antidote“
Na da bin ich ja mal wieder neugierig.
Yo ! Neugierig war ich natürlich auch sehr. Deshalb habe ich gleich mal reingehört ! Und wie fast immer, habe ich was zu meckern. Keine Sorge, is nix schlimmes aber mir is zum „Reden“ zumute.
Eigentlich ist mir das zu minimalistisch. Is ja echt fast nur Bass and Drum ! Naja, hauptsasche kein „Drum and Bass“ gelle ?! Besonders klar wird mir das an einem ganz speziellen Beispiel !
„Das is doch der KaffeeMix“ … ach nee, das war ja wieder was anderes. Nein ! Doch ! Ohhhhh ……. das is doch der Sugar Water Dub ! von bzw. mit Hollie Cook ! Um es noch besser zu beschreiben, Prince Fatty lässt grüßen ! Und dann is da ja noch „Scientist wins the World Cup“ mit „Dangerous Match 1“ !!! Ich habe Schnappatmung und mein Herz pumpt im NyabinghyTakt ! Für mich ist das schon seit Scientist einer der besten Dubs bzw. Riddims aller Zeiten ! Ich weiß nicht, ob Prince Fatty da wirklich einen drauf gesetzt hat. Aber wenn dann hat er es getan und nicht Mungos HiFi. Dafür isses mir zu minimalistisch. Aber der Ridddim – DIESE BASSLINE – das isses, wofon ich immer rede, wenn mir so viele andere Basslines nix geben. Diese BassLine ist die gravitative Darstellung und Inkarnation von Reggae aus Jamaica ! ( Das klingt mir zwar immer noch nicht geschwollen genug, um meine Begeisterung für diese BassLine zu beschreiben aber manchmal gibt es eben keine Worte …. ) Und weil diese BassLine bzw. dieser Riddim mir mehr gibt, als alles Gold und Platin in unserer Erde, konnte auch Mungos HiFi diesen Riddim nicht versauen. Im Grunde wollten sie mir vielleicht sogar einen Gefallen tun, weil sie die BassLine geradezu chirurgisch seziert und das blanke Mark komplett frei gelegt haben. Die „Drums“ taugen mir auf dem ganzem Album nicht. Viel zu wenig Akzente werden da gesetzt. Jedenfalls ist das erst mal so bei mir hängen geblieben.
Vielleicht gibt es hier noch andere Basslines, die ich halt noch nicht wiedererkannt habe aber diese BassLine ist einfach zu „dangerous“, um sie nicht nochmal ganz besonders hervorzuheben.
Ja, trotz meinem ( fast ) üblichen Gemeckere kann ich aber nix schlechtes an dem Album finden. Zu gut ist der Groove, zu gut sind sämtliche Basslines und bei „Birds Of Pleasure“ findet auch „oben rum“ ein sehr charmantes, wenn auch spärliches, Guitarren- und/oder Keyboard“Geklimpere“ statt. Das erzeugt Glückshormone und Gefühle, so das ich der 4. 5. .6. und allen weiteren Wellen ganz gelassen entgegen sehe. Wären da nicht die vielen Mitmenschen, für die unsere Staatsoberhäupter anscheinend den Bankrott vorgesehen haben. Sie verbieten ihnen das Arbeiten aber die Verbindlichkeiten werden nicht verboten. Das hätte man verbieten müssen ………
Jetzt müssen sehr viele Menschen Kredite aufnehmen und genau das ist besonders gut für goldmann,sacks und konsorten ……..
Pssssssssst, ich hab nix gesagt ;-) …………………. lemmi
Das mit den Drums nehme ich zurück.
Das passt schon und überhaupt ist das hier schon wieder ein überwältigendes Bassgeblubbere. Und das schon am „frühen“ morgen.
Mein unmittelbarer neuer Nachbar hört auch BassMucke vom Computer. Manchmal bis drei Uhr morgens und länger.
Im Grunde hat er eh keine Chance gegen „meine“ Reggae und DubBässe aber mit diesen satten Basslines stampfe ich ihn in den Boden.
Aber nur bis 20 Uhr ! Ich bin ja fair ;-)
Geile „Scheibe“ …………………… lemmi