1982 traf die britische Ex-Punkband Ruts DC zum ersten Mal den verrückten Professor in dessen Ariwa-Studio und nahm dort das Album „Rhythm Collision Vol. 1“ auf, das seit Bestehen des Labels Echo Beach dort rauf und runter gemixt wird. Nun, 31 Jahre nach diesem Werk, haben die verbleibenden Ruts-Mannen wieder bei Mad Professor angeklopft, um dort ein neues Dub-Album zu produzieren. Darüber dürfte sich Prof. Neil Fraser sehr gefreut haben (ebenso wie Echo Beach), denn selbst nach über drei Dekaden sollte der legendäre Name der Ruts noch eine Käuferschicht jenseits des Reggae-Stammpublikums mobilisieren können. Weniger gefreut hat sich der Professor aber wahrscheinlich darüber, dass seine ureigenste Profession, nämlich der Mix des Albums, gar nicht gefragt war. Diesen Job sollte Prince Fatty übernehmen. Nun liegt das vielversprechende Werk, „Rhythm Collision Vol. 2“ (Echo Beach), endlich vor – und ist gar nicht schlecht geworden. Okay, Enthusiasmus klingt anders. Letztendlich ist es eine Frage des Geschmacks. Mir kommt es eher wie ein Instrumentalalbum vor. Es ist bei weitem nicht so deep, wie ich mir ein modernes Dub-Album wünsche, andererseits ist es aber auch nicht so verspielt, wie ich es Prince Fatty durchaus zutraue. Statt auf puren Rhythm & Sound, setzten die Ruts DCs auf klassische Songstrukturen und authentischen Band-Sound. Und da kann man nicht meckern: Die Songs sind größtenteils wirklich gelungen und die Gastvokalisten (Tenor Fly, Molara, Aynzli Jones u.a.) durch die Bank sehr gut. Natürlich gibt es auch gute Dubs. Der Track „Sun and Stars“ ist so ein Fall. Von Prince Fatty wunderbar dekonstruiert, entschlackt und puristisch gemixt. Ebenfalls ein großer Old-School-Dub, der klingt, als hätte Scientist mit Augustus Pablo im Studio gesessen, ist der Track „Heavyweight Style“. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.
My verdict: 31 years later – here it is: the new album from ex-punk-band Ruts DC. More instrumental than pure dub. But the songs are nice.
My rating: 6 (out of 10)
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