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Five Star Review

The Senior Allstars: Dub from Jamdown – Darker than Blue

ziontrainletak

Ein schlichtes, einfaches, unkompliziertes Album ist von den Senior-Allstars nicht zu erwarten. Ohne Konzept läuft bei ihnen nämlich gar nichts. Das fängt schon damit an, dass die Band Dub statt Reggae mit Gesang spielt – auch live. Ein Instrumentalalbum von Dub-Produzenten remixen zu lassen, die Dubs dann live als Album wieder einzuspielen, um sie schließlich mit Gesang zu versehen und erneut remixen zu lassen, klingt nach einem komplizierten Konzept, oder? Genau das steckt hinter den Alben „In Dub“, „What Next?“ und „Verbalized and Dubbed“. Im Vergleich dazu wirkt das Konzept hinter dem neuen Album „Dub from Jamdown – Darker than Blue“ (Echo Beach) auf den ersten Blick fast simpel: 2001 erschien auf Blood & Fire der von Steve Barrow und Mark Ainley zusammengestellte Sampler, „Darker than Blue: Soul from Jamdown 1973 – 1980“ mit Reggae-Reworkings von US-Soul Klassikern. Von diesem Sampler waren Markus Dassmann, Arne Piri, Gudze und Thomas Hoppe so angetan, dass sie beschlossen, die Stücke instrumental neu einzuspielen und ein neues Dub-Album der Senior Allstars daraus zu zaubern: „ Dub from Jamdown – Darker than Blue“ (Echo Beach). Oder einfacher ausgedrückt: Die Senior Allstars spielen die Stücke von Reggae-Artists nach, welche die Stücke von Soul-Artists nachgespielt haben. Alles klar? Es sind also Songs in der dritten Inkarnation. Na, wenn das mal nicht doch ein typisches Senior-Allstar-Konzept ist! Doch jedes Konzept ist nur so gut wie das, was hinten raus kommt – wie schon unser Bundeskanzler A. D. wusste. Tja, und das ist mal wieder der gute, alte, handgespielte, puristische, entspannte und leicht jazzige Sound der Allstars. Extrem präzise, reduced to the max, zugleich aber menschlich warm, organisch und stets leicht melancholisch – die Jungs haben ihren Stil gefunden. Und offenbar auch das richtige Material, um ihn einzusetzen: Songs wie „Baltimore“, „Aint no Sunshine“ oder „Why Can’t We Live Together“ klingen in ihrer Umsetzung einfach grandios.

Rating 5 Stars

3 Antworten auf „The Senior Allstars: Dub from Jamdown – Darker than Blue“

Is ja wohl klar, daß ich da auch nen Spruch zu mache. Senior Allstars werden langsam zu meiner Lieblings Dub Band. ( Keine Sorge Dub Spencer und Trance Hill , euch „liebe“ ich auch und Dubblestandart und alle anderen ).
Hier muss ich auch nicht über digital und so meckern und vor allem kann ich die bei irie records bestellen und danach auch besitzen. Obwohl ich glaube, daß ich die jetzt gleich in „meinem“ Laden kaufen kann. Egal, jedenfalls ist das Ding in aller Kürze meins.

Have a nice time ……………… lemmi

„Is there anybody out there ?“ hatten Pink Floyd mal vor einigen Jahrzehnten gefragt und jetzt kann ich nur antworten : Ja der Lemmi ist noch da.
Muss mal wieder etwas schreiben, deshalb jetzt mein eigentlicher Kommentar zu der „Darker Than Blue“ – Scheibe. Sie ist nun schon oft bei mir Zuhause gelaufen und ich denke ich habe jetzt ne Meinung dazu.
Beim zweiten oder dritten Durchlauf ist mir das extrem feinfühlige Mixing aufgefallen und ich habe im Kopf eine Lobeshymne für einen unserer Dubwizards hierzulande verfasst. Ich dachte dabei natürlich an Umberto Echo oder den Dubvisionist himself aber es stellte sich heraus, daß es wohl der Drummer von Senior Allstars war, der hier zeigt, wie man sehr geschmeidig mit Dub und Dub-Effekten umgehen kann. Sollte ich da doch falsch informiert sein, sorry. Jedenfalls würde das auch erklären, warum gerade die Drums so schön „dubby“ sind. Ganz besonders smooth und letztendlich eine wahre Streicheleinheit für mein zerkratztes Gehirn ist der leichte Hall mit einem ganz smarten Echo auf dem High Head. Ist mir bisher noch nicht so wirkungsvoll zu Ohren gekommen.
Ich höre die Scheibe wirklich sehr gern aber an manchen Stellen fehlt mir dann doch eine etwas ( wie soll ich das sagen ? ) knackigere Bassline. Ein wenig zu brav und nicht so vorantreibend wie es die Basslines aus Jamaica immer waren. Die Bassline könnte irgendwie aggressiver sein oder ich weiß auch nicht wie ich das besser beschreiben soll. Jedenfalls gefielen mir die Basslines auf „Senior Allstars in Dub“ bisher am besten.
Naja, ich muss halt immer was zu meckern haben, sonst geht es mir wohl nicht gut genug.
Trotzdem ne geile Scheibe ………………… lemmi

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