Dunkel, düster, Violinbwoy – bedrohlicher können Dubs nicht klingen, als die Werke dieses polnischen Dubheads. Schwer, zäh und bassgewaltig ist sein Steppers-Sound. Dubstep lässt grüßen. Wer nicht ohnehin schon zu Depressionen neigt, der höre sich sein Album „Død“ (Moonshine Recordings) an. Ist es nötig zu erwähnen, dass „Død“, „Tod“ bedeutet? Könnte – laut Wikipedia – aber auch die Abkürzung von „Dance of Dead“ oder „Dance or Die“ sein. Egal, passt alles gleich gut. Der Violinenjunge trägt seinen Namen übrigens nicht zu unrecht, da er tatsächlich das Violinenspiel studiert hat und nun statt Debussy lieber Dub spielt. Und auf dem Titelstück „Død“ ist tatsächlich seine Violine zu hören, eine traurige Melodie spielend. Passt kongenial zur niederschmetternden Bassschwere. Hätte Violinbwoy durchaus öfter bringen können. Ansonsten setzt er lieber auf exotische Samples, Sirenen und Dub Poetry oder auch mal richtig schönem Gesang, z. B. von Marina P oder Dan I. So gelingt ihm ein besonders Kunststück: dem nicht gerade innovationsfreudigen Genre „Steppers“ eine neue Seite abzugewinnen.
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