Es gibt Alben, die man auflegt und sofort in eine positive Stimmung eintaucht – „Friendly Melodies“ (Zulu Vibes) von Zulu Vibes ist genau so eines. Ich wusste schon nach den ersten Takten, dass mich dieses Album länger begleiten würde. Der französische Produzent, der 2018 mit „Silver Wind“, dem Debütalbum von Youthie, erstmals für Aufsehen sorgte, hat hier etwas geschaffen, das nicht nur gut klingt, sondern sich auch gut anfühlt. Die Tracks sind warm, lebendig und voller Spielfreude – man spürt, dass hier jemand mit echter Liebe zu Reggae und Dub am Werk war. Der Sound von „Friendly Melodies“ hat eine wohltuende Lebendigkeit und Fröhlichkeit. Vielleicht liegt es an der Art, wie die Arrangements atmen, wie jedes Instrument seinen Raum bekommt oder daran, dass der Mix einfach so organisch klingt. Hier wird Dub nicht einfach nur produziert – hier wird er „gespielt“. Das Album hat einen Groove, der der sich aus vielen kleinen Details nährt, Details, die man erst nach mehrmaligem Hören entdeckt. Ich ertappe mich dabei, wie ich das Album in meiner Mediathek unwillkürlich immer wieder anklicke und abspiele. Vielleicht liegt das auch an der Vielseitigkeit der 12 Tracks. Jeder davon bringt eine neue Facette ins Spiel – mal treibend und energiegeladen, mal entspannt und meditativ. Die Dub-Mixes sind fein abgestimmt und sorgen für eine zusätzliche Tiefe, ohne sich in Effekthascherei zu verlieren. Manche Dub-Alben klingen nach Studioarbeit – durchdacht, aber auch etwas distanziert. Friendly Melodies ist anders. Es fühlt sich an, als wäre man direkt dabei, als würde die Musik in einem Raum voller Instrumente und frischer Ideen entstehen. Wer auf Dub steht, der geerdet und gleichzeitig frisch klingt, wird hier definitiv fündig. Ein Album, das nicht nur für gute Vibes sorgt, sondern auch immer wieder neue Nuancen offenbart – und seinem Titel absolut gerecht wird.
Zulu Vibes: Friendly Melodies
