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Dub Club: Signs & Wonders in Dub

Dub Club

Wir alle lieben den Dub-Sound der 70er und frühen 80er Jahre, oder? Wir alle haben Stunden, Tage, Wochen, ja Monate damit zugebracht, die Dubs der Fatman Riddim Section, der Revolutionaries, der Roots Radics und all der anderen jamaikanischen Studio-Heroen anzuhören. Es war der perfekte Sound zu seiner Zeit. Die Epoche des klassischen Dub – ein abgeschlossenes, historisches Ereignis. Im gegenwärtigen Zeitalter des Eklektizismus, ist es diese Epoche, die mit Vorliebe zitiert, gesamplet und, ja auch geplündert wird. Doch das, was Postmodernisten wie Prince Fatty, Dubmatix oder Alborosie aus den Steinen jener Epoche heute bauen, ist eine Interpretation jener Zeit, ein Reflex auf sie, vielleicht auch eine Huldigung, aber es ist etwas neues, zeitgemäßes, eigenständiges. Welchen Sinn hätte es, die Musik der goldenen Ära einfach nur zu kopieren? Besser als das Original kann die Kopie nicht sein. Also, welche Daseinsberechtigung hat sie? Diese Frage stellte sich Tom Chasteen wahrscheinlich nicht. Seit dem Jahr 2000 betreibt er in Los Angeles den Dub Club, der sich ganz dem Rub-A-Dub-Sound verschrieben hat. Irgendwann besann sich Chasteen, dass die Foundation-Artists, deren 45s er wöchentlich auf den Plattenteller legte, arbeitslos in Jamaika abhingen und nur allzu bereit wären, für ein paar Dollar Songs für den Dub Club einzuspielen. Also organisierte Chasteen Sessions in LA und Jamaika, Rhythms für das Projekt aufzunehmen. Das Ergebnis war das Album „Foundation Come Again“ (siehe letzte Riddim). In alter Sitte wurden aus den Rhythms auch zwei Dub-Alben generiert: „Signs & Wonders in Dub“ und „Bubble Dub“, die nun beide zusammen – etwas verwirrend – unter dem Titel „ Signs & Wonders in Dub“ (Stones Throw Records) als digitaler Download zur Verfügung stehen. Darauf zu hören gibt es eine Menge klassischer Riddims, exakt nachgespielt im authentischen Sound. Ich bin nicht der Meinung, dass die Welt diese beiden Alben gebraucht hätte, muss aber andererseits zugeben, dass es schon Spaß macht, sie im Hintergrund laufen zu lassen. Na ja, geistiger Anspruch und des Fleisches Lust sind nicht immer der gleichen Meinung – sozusagen.

My  verdict: The album is an exact reincarnation of the Rub-A-Dub-Style. Nothing more. But who want’s a mere copy, when the original is still available?
My rating: 5 (out of 10)
Check it out: Juno

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