Kategorien
Review

Flying Vipers: Cuttings

Sly Dunbar und Robbie Shakespeare oder Carlie und Aston Barrett sind die Rhythm Twins aus Jamaika. Aber aus Waltham, Massachusetts kommen die wahren Rhythm Twins, die Zwillingsbrüder Mark und John Beaudette von den Flying Vipers.
Die Flying Vipers sind eine Dub-Reggae-Band, bestehend aus John und Marc Beaudette (Destroy Babylon, The Macrotones) und Zack Brines (Pressure Cooker, Kings of Nuthin‘), welche ursprünglich als Nebenprojekt von Destroy Babylon gegründet wurde, um ihr Faible für klassischen Dub und Reggae ausleben zu können. Als Mann an den analogen Kontrollknöpfen und Reglern sitzt von Anfang an Jay Champany (10 Ft. Ganja Plant), der auch die ersten beiden Veröffentlichungen der Gruppe produzierte.
Cuttings“ das erste Album der Flying Vipers in voller Länge ist gerade erschienen und knüpft genau da an, wo die beiden hervorragenden Vorgänger-EPs „The Green Tape“ & „Copper Tape“ endeten. Der Sound klingt wieder wie aus einer anderen Zeit, als jamaikanische Sound-Engineers dazu übergingen, ihre Mischpulte als Hauptinstrument zu nutzen und den Grundstein für das Dub-Genre legten. Wie beinahe zu erwarten, liefern die Vipers erneut süchtig machende Dub-Reggae-Instrumentals, die sowohl an die großartigen Produktionen der alten Engineers wie King Tubby, Sylvan Morris und Lee Scratch Perry, als auch an die jüngeren Dubhelden wie Dennis Bovell, Adrian Sherwood und Daniel Boyle erinnern. Die fantastisch gute Rhythm-Section von Marc und John Beaudette setzt das perfekte Fundament, über das der Keyboarder Zack Brines unter anderem seine schönen, frei fließenden Rhodes-Klavier-Passagen legt. Für die packende Horn-Section wurden zusätzlich noch ein paar Gastmusiker engagiert, die mit ihrer Virtuosität den Sound der Vipers enorm bereichern. Unbedingt positiv hervorzuheben ist auch der vierte Mann im Bunde, Jay Champany. Während heute viele Engineers die digitale Technologie nutzen, bevorzugt er immer noch die analoge Technik. Mit einem ziemlich alten Mischpult, Tapco-Hall, Mutron Phasor II etc. mischt Champany die Songs manuell, während die Band sie mit einem Tascam 488 MK II direkt auf Kassette aufzeichnet. Es entsteht ein sauberer, kohärenter, klassischer Sound und gleichzeitig eine eigene originelle Variante der bewährten Dub-Formel.

Bewertung: 4 von 5.

Eine Antwort auf „Flying Vipers: Cuttings“

Is mir grad n´ bissl viel zum Kommentieren, deshalb schreibe ich hier nur mal was von der Essenz meiner Erkenntnis. Riddims, Instrumente und das gesamte DubGerüst lassen bei mir keine Wünsche offen. Gelegentlich klingt es doch ein wenig zu dumpf aber echt „nur im privaten Bereich“. Es gibt wieder viele magische Momente, die sich nach meinem Empfinden oft erst im zweiten Teil der DubTunes voll entfalten. Als Beispiel für einen dieser Momente nenne ich mal „Twin Donats“ und im speziellen der DubEffekt, auf der Guitarre ab Minute 2:11 ff…
Das was dabei in meinem Kopf passiert, ist einer der Hauptgründe, warum ich Dub über alles liebe. Zumal man ( bzw. ich ) noch nicht mal mit Sicherheit sagen könnte, ob es sich überhaupt um eine Guitarre handelt. Wobei das ebenfalls eine große Faszination im Dub für mich auslöst, wenn man ( bzw. ich ) nicht mit Sicherheit sagen kann, wie und wodurch dieses Geräusch überhaupt erzeugt wurde. Ist es überhaupt noch irdisch oder definitiv überirdisch ?!? Musik und besonders Dub dient mir in erster Linie dazu, den normalen Alltag etwas zu verdrängen und vielleicht auch manchen Problemen einfach zu entfliehen. Und womit sollte das besser klappen als mit dem Überirdischen ?!

Herzliche Grüße von meinem „ÜberIch“ …………………. lemmi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.