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Jah Schulz: Dub Over Science

Jah Schulz hat nachgelegt: „Dub Over Science“ (Basscomesaveme). Ob der Titel ein Kommentar zur Corona-Pandemie ist? Falls ja, dann zweifellos in dem Sinne, „probieren geht über studieren“, denn genau das macht Jah Schulz hier. Ein gewagtes Experiment im Grenzbereich zwischen Mystik und Wissenschaft. Während Dr. Schulz sonst dazu neigt, den wissenschaftlichen Diskurs mit eher wuchtigen Argumenten im Steppers-Style voran zu treiben, hat er nun beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen – im wahrsten Sinne. So taucht er für „Dub Over Science“ hinab in die Marianengraben-Tiefseestation. Dort unten hat er ein Studio, in dem die Zeit langsamer vergeht, weshalb auch die dort produzierten Tracks mit halber Geschwindigkeit ablaufen. Was im Übrigen die Frequenz von den bisher von ihm gewohnten 16 Hz auf 8 Hz halbiert. Das lässt sich hier oben auf der Erde mit dem menschlichen Gehör natürlich nicht mehr wahrnehmen, ist aber als leichtes Erdbeben deutlich zu spüren. Die Forschungsfrage lautet: Wie tief muss der Bass noch runter geschraubt werden, um den Erdboden so stark in Vibration zu versetzen, dass die dadurch erzeugten Mikrodruckwellen den SARS-CoV-2-Virus im Dauerbeschuss zerbröseln lassen? Aus dieser bahnbrechenden Erkenntnis ließe sich in kürzester Zeit ein Dub-Vakzin entwickeln, dass alle Menschen heilen könnte – ganz ohne Nadelstich! Bei mir funktioniert es jedenfalls schon: Seit ich das Album über meinen Subwoofer laufen lasse, fühle ich mich ausgesprochen gesund.

Bewertung: 4 von 5.

Eine Antwort auf „Jah Schulz: Dub Over Science“

Wo soll man denn sowas bitteschön noch hören können ?!? Da braucht man ja ne Farm irgendwo in Iowah, wo weit und breit kein Nachbar mehr zu finden ist. Die Bassfrequenzen stammen wohl aus dem Maschinenraum der Nautilus und wurden von Captain Nemo höchstpersönlich gemastert.
Tut mir Leid aber der Jah Schulz hat mich bisher noch nicht gepackt. Hab´ zwar auch ne Vinyl von ihm Zuhause aber Begeisterung fühlt sich anders an. Bei ihm fasziniert mich aber letztlich doch die Technik. Seine Riddims finde ich einfach zu schleppend ( auch wenn er das so will ) aber es ist für mich offensichtlich, das ihm eine sehr gute Technik zur Verfügung steht. Der Sound und die Effekte sind schon „gewaltig“ und lassen mich hier und da, doch gehörig aufhorchen bzw. erzeugen sie sogar den einen oder anderen Schreckmoment, was im Dub durchaus hilfreich sein kann, damit man hin und wieder aus seiner Trance erwacht und sich daran erinnert, das man ja auch mal „atmen“ und gelegentlich am Bier nippen sollte.
Alles in Allem bleibt auch Jah Schulz noch ein paar richtig gute Riddims schuldig und solange er die nicht hinbekommt, werde ich mich gelegentlich an seinem fetten Sound erfreuen. Eventuell fragen sich aber viele zurecht, was ich denn mit guten Riddims meine. Nun, ich bin mir sicher, das ich bei Gelegenheit auch wieder über gute Riddims schreiben darf. Außerdem sind die Riddims ja nicht schlecht aber sie hauen mich auch nicht wirklich um ……. Ich komme zwar nicht aus Jamaica aber mein Musikgeschmack ist durch und durch davon geprägt. Auf dieser Insel muss tatsächlich der Messias gelandet sein, denn nirgendwo sonst auf der Welt, ist so viel positive Kreativität in „Word Sound and Power“ umgesetzt worden.

„JAH nuh dead“ …………………………… lemmi

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