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Joe Ariwa & Ashanti Selah: A Double Dose of Dub

Double-Dose

Da reden alle davon, dass sich junge Leute nicht mehr für den Reggae ihrer Eltern interessieren, und dann das: Der Sohn von Mad Professor, Joe Ariwa und der von Sound System-Betreiber Aba Shanti I, Ashanti Selah, bringen zusammen ein Dub-Album nach Großväter Sitte im wechselseitigen Schlagabtausch heraus: „A Double Dose of Dub“ (Ariwa). Schauen wir mal, ob die Väter ihre Sprösslinge in der Kunst des Dub wohl unterwiesen haben. Eines fällt jedenfalls sofort auf: Stilistisch unterscheiden sie sich die Dubs der beiden ganz außerordentlich. Während Joe den geradezu von barocker Überfülle geprägten Stil seines Vaters pflegt, bedient Ashanti Selah den eher reduzierten Stil des UK-Dubs. Wo Joe Virtuosität beweist, antwortet Ashanti Selah mit Intensität. Das im Vergleich zu hören, ist durchaus spannend – reicht aber letztendlich nicht aus, um wirklich zu überzeugen. Wie bei vielen Werken aus dem Hause Ariwa, ist die Dub-Mixtechnik hervorragend, allerdings mangelt es an einer entsprechend starken Rhythm-Grundlage. Vor allem im Vergleich zu den frühen Rhythms aus der legendären „Dub Me Crazy“-Reihe, klingen die jüngeren Produktionen oft irgendwie uninspiriert und austauschbar. In dieser Hinsicht ist das Steppers-Material von Ashanti Selah etwas besser. Jedoch kann es vor der Komplexität der Ariwa-Rhythms und der Mix-Virtuosität von Mad Prof & Son nicht bestehen. Schön laut gespielt, entwickeln die Ashanti-Dubs durchaus Druck und Intensität, aber interessanter werden sie dadurch leider auch nicht. Daher muss mein Verdikt lauten: Schöner Versuch, weiter so. Da geht noch was.

Rating 3 Stars

Eine Antwort auf „Joe Ariwa & Ashanti Selah: A Double Dose of Dub“

Oh ja, wie recht Du leider hast. Diese Scheibe habe ich, obwohl sie sogar auf Vinyl bei irie records zu haben war oder vielleicht auch immer noch ist, liegen gelassen. Ich finde hier auch die Steppas-Dubs von Ashanti Selah eindringlicher und … naja, genau so, wie Du es eben auch geschildert hast. Im Grunde ist es schade, daß ich sowas liegen lasse, denn um es vollkommen zu ignorieren ist es auch schon wieder viel zu gut.
Es ist wie Adrian Sherwood immer schon sagte ….. „at first, you need a good rhythm to make a good Dub“.Und leider bekommt auch der Mad Professor die guten riddims schon lange nicht mehr frei Haus geliefert. Womit ich wieder bei meiner universellen Frage angekommen bin ….
„Wo sind nur die ganzen guten Basslines hin ?“ Es ist wohl so, wie im Kino. Irgendwie ist alles schon mal dagewesen. Richtig zünden tuen fast nur die alten riddims, die es schon zu Studio One Zeiten gab ( mit riddim meine ich jetzt in ertster Linie die Bassline ). Vielleicht sollte man jetzt alle alten riddims nochmal in 3D rausbringen ……………

Apropos Bassline … hört euch mal die Bassline von „Snake in the hole“ by African Head Charge an. Is kein Befehl aber ne Maßnahme und dann sagt mir, daß das keine mega abgefahrene, alles böse niederwalzende, bombastische Bassline ist. Dann gehe ich nämlich ins Tor.

„Who knows the true secret of the master tape“ …………………………. lemmi

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