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LD Dub: Mystic Roots

Das Svaha Sound Label mit Sitz in London hat bereits 2014 das erste und bisher einzige Album von LD Dub: „Mystic Roots“ (svahasound.com) veröffentlicht. Viel Information über LD Dub konnte mir keine der Suchmaschinen liefern. Alles, was ich in Erfahrung bringen konnte, ist, dass LD Dub 2012 von Ludovic Daquin aus Bayonne, einer Stadt im französischen Baskenland, gegründet wurde. Nachdem der Schlagzeuger Daquin mehrere Enttäuschungen als Bandmitglied erlebt hatte, beschloss er, seinen eigenen „Sound“ zu machen. Ich kann jetzt schon verraten, dass das für uns Dubheads auf alle Fälle eine sehr gute Entscheidung war, denn er schuf einen Klang-Kosmos, der sehr stark vom klassischen Roots-Dub beeinflusst ist. Jeder der sieben analog eingespielten Tracks aus diesem Album hat seinen eigenen Charakter und dennoch klingt das Opus als eine Einheit. LD Dub hat bei dem gesamten Mix eine hervorragende und in vollem Umfang überzeugende Arbeit abgeliefert. Es werden verschiedenartige Ingredienzen benutzt, um die Spannung der Tracks aufzubauen. Mal sind es ein paar vorbeischwebende Melodika-Schwaden, mal sind es fernöstliche Einflüsse wie Sitar-Klänge. Zusätzlich wurden alle Dubs mit viel Hall, Echo und schönen Soundeffekten veredelt. Ludovic Daquin öffnet alle Pforten der akustischen Wahrnehmung und schöpft reichlich aus den Möglichkeiten, die ein gutes Mischpult heute bietet. Man hat stellenweise das Gefühl, dass der Sound aus allen vier Himmelsrichtungen kommt. Auch wenn die letzten beiden Titel ein wenig stärker in die „French Steppers“ Richtung gehen, sollten doch alle Freunde des gepflegten Dub unbedingt einmal in dieses Album reinhören.

Bewertung: 4 von 5.

3 Antworten auf „LD Dub: Mystic Roots“

Fantastisch RasVorbei !!!

Ich bin komplett begeistert ! Zwar bin ich auch ein Freund des „gepflegten Dubs“ aber zwischenzeitlich und gern auch hauptsächlich, habe ich solche Dubfeuerwerke am liebsten.
Es macht keinen Sinn, deine excellente Beschreibung der Daten noch weiter auszuschmücken. Besonders die Wahrnehmung, das Sound und Effekte aus allen vier Himmelsrichtungen
kommen, empfinde ich ganz genau so. Die Tatsache, das Ludovic Daquin ein Drummer ist, macht die „Scheibe“ für mich noch spezieller und lässt mich die Dubs besonders intensiv spüren. Ich mag es sehr, wenn auf den Drums ordentlich Hall und Echo liegt und ein kleines „Trommelsolo“ am Ende mit Hall und Echo bis in die Unendlichkeit getragen wird. Aber auch sonst ist hier alles komplett in ein Gespinst aus richtig fetten und ineinander verwobenen „Dubeffekten“ zusammengesponnen. Es ergibt sich ein Netz, welches schon beim bloßen Anblick die Sinne verzaubert und ich kann es gar nicht abwarten, mich in dieses Netz fallen zu lassen und auf den „Kuss“ von „Tekla“ zu warten. Jetzt habe ich hier doch wieder versucht, mich ein wenig „poetisch“ auszudrücken, um meiner Begeisterung Nachdruck zu verleihen.
Allein das „Intro“ ist für mich pure Magie. „Duba Babylon“ hat eine nahezu kosmische Dubatmosphäre, mit einem richtig fetten Riddim sowie einer starken Bassline und wird von einem Effektfeuerwerk begleitet, welches jedes Sylvesterfeuerwerk als Laternenspaziergang dastehen lässt. „Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“ oder so.
„Duba JAH“ holt Naturereignisse, wie Wolkenschichten, die aneinander reiben, direkt ins Wohnzimmer. Es hat eine ziemlich monotone Bassline, die sich aber auf eine sehr spannende und angenehme Weise in mein Gehirn bohrt. „Monotonie in der Südsee“ kann ja auch sehr erholsam sein. „Duba Smile“ kommt auch wieder aus dem „Open Office“ der SupaNova Dub School.
Da sind alle „neun“ Pforten und Kanäle geöffnet, die ein „neues Mischpult heute so bietet“ ( um die Worte von RasVorbei nochmal zu unterstützen ). Dabei kommt dann auch ein Steppers-
riddim richtig gut ! „Duba Mystic“ fast für mich dieses gesamte DubWerk zusammen ! Hier ist alles dabei, was mein DubHerz begehrt. Die Bassline ist in der Tat mystisch und der Dubwizzard spielt hier extrem gekonnt mit dem Mischpult. Zudem lässt er das indische Instrument ( die Sitar ) einen wahrhaft hypnotischen Part spielen, der auch den letzten „Rationalisten“
ein wenig esoterisch werden lässt. Zudem kann man sich auch noch von einem misteriösen Mönch in Trance versetzen lassen.
Die beiden letzten „French-Steppers“ empfand ich im Vergleich zu allen anderen hier versammelten Dubs zunächst auch ein wenig aufdringlich. Aber auch auf diesen Riddims liegt eine
so fantastische Dubatmosphäre, das ich auch dabei richtig euphorisch werde. „Duba Weed“ pumpt richtig gut und zieht dabei jede Menge Material mit durch, so das es auf keinen Fall langweilig oder steril wirkt. „Indor Palace“ ist schon fast ein kleines „DrumInferno“ voller Effekte, wo man auch nicht so genau weiß, wo eigentlich Oben oder Unten ist, geschweige denn, wo
Norden, Süden, Osten oder Westen liegt. Was nicht heißen soll, das man hier eventuell seine Orientierung verlieren könnte. DubHeads haben für so etwas einen eingebauten, ganz speziellen Kompass, der sie stets „neben der Spur“ auf Kurs hält.
Diese Dubs hier sind genau mein Ding !!!

Leider existiert von dieser tollen Musik wieder nix greifbares ……………………… lemmi

Hi lemmi,

danke! Das freut mich, dass meine Auswahl deinen erlesenen Connaisseur-Geschmack getroffen hat. Deinem Kommentar kann man fast nichts mehr hinzufügen. Was ich generell an deinen Kommentaren ganz besonders mag, sind deine Vergleiche, die du häufig auf den Punkt in Metaphern packst.
z. B. „…wird von einem Effektfeuerwerk begleitet, welches jedes Silvesterfeuerwerk als Laternenspaziergang dastehen lässt.“ Was soll man da noch sagen, außer: „Passt haargenau!“

„Leider existiert von dieser tollen Musik wieder nix greifbares ………………“
Vielleicht wird Nicolai „Echo Beach“ Beverungen auf das Werk aufmerksam, lässt von einigen heimischen Dub-Masters noch ein paar Remixe anfertigen und veröffentlicht das Ganze wenigstens als CD in der „Serious Classics“ Serie. (Träumen darf man…)

Alle sagten, „das geht nicht“!
Dann kam einer, der wusste das nicht
und es ging

Yo RasVorbei !

Wenn man bedenkt, das die sogar ein DubSpecial für die Illibillies gemacht haben, dann ist das in diesem Fall hier sogar Pflicht.
Also lautet der Auftrag an Echo Beach :

DUB IT !!!!!!!!!!!!!!!!!! ……………………….. lemmi

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