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Masamune: Mirage

Musikstile entwickeln sich, mäandern durch die musikalische Landschaft, nehmen musikalische und generell kulturelle Einflüsse auf, verändern die Richtung bei technischen Innovationen, schwellen zum Mainstream heran, werden zu schmalen Bächlein oder versiegen nicht selten sogar ganz. Dub hat sich seit seiner Erfindung in den späten 1960er Jahren stets verändert. Eine wichtige Neuausrichtung bewirkte der Sprung nach Europa und die Entwicklung des UK-Dub. Seither ist Dub zu einem internationalen Stil geworden und hat in seiner Vielfalt enorm zugelegt. Doch versuchte man einen generellen Trend auszumachen, so scheiterte das stets. Zu pluralistisch ist das Genre. Doch nun wage ich mal die These, dass der Fluss des Dub sich immer mehr dem Strom der elektronischen Musik nähert. Ja, ja, ich weiß, Moritz von Oswald and Mark Ernestus haben schon in den 1990er Jahren Dub und Techno verschmolzen, aber was damals eine Ausnahmeerscheinung war, scheint jetzt an Volumen und Frequenz zuzunehmen. Ich meine damit ausdrücklich nicht Dub Techno, was ja reiner Techno mit Dub-Effekten ist, sondern das Pendant auf der Reggae-Seite: Dub mit Techno-Appeal. Puristen werden das natürlich rundheraus ablehnen, ich glaube aber, dass hier ein interessantes Potential liegt. Der Franzose Masamune (der sich offensichtlich nach einem berühmten japanischen Schwertschmied des 13. Jahrhunderts benannt hat) lotet dieses mit seinem Album „Mirage“ (ODGPROD) vorsichtig aus. Dabei geht er geschickt vor, indem er mit Track 1 in bekannten Gefilden des elektronischen Dub startet und sich dann langsam in Richtung Techno bewegt, wo er schließlich bei Track 4 ankommt – nur um dann bei Track 5 die Kurve zu Drum & Bass zu nehmen. Das ist ziemlich schlüssig und macht zudem Spaß. Wer keine Angst hat, sollte diese kurze Einführung in Techno Dub und darüber hinaus durchaus mal anhören.

Bewertung: 4 von 5.

Eine Antwort auf „Masamune: Mirage“

„Angst essen Seele auf“

Nö, also Angst muss ich davor nicht haben. Wenn mir etwas Angst macht, dann die eventuelle Tatsache, daß in Zukunft nur noch sone´ Musik gemacht wird und „die richtige Musik“ aus kostengründen oder sonstwas nur noch selten oder gar nicht mehr produziert wird. Ich mag, bzw. mochte eine Spielart von Techno auch sehr gern und mir sind auf diversen „Raves“ auch schon TechnoTunes mit diversen DubEffekten begegnet, die mich auch schon vor mehr als 20 Jahren in Extase versetzt haben. Ich habe dann auch richtige TechnoFreaks kennengelernt, für die mein Technogeschmack schon wieder Mainstream war und die mich von „minimaltechno“ überzeugen wollten.
Aber da hatten sie keine Chance. Minimalismus im Techno ist für mich Zeitverschwendung. Im Dub kann „Minimalismus“ auf mich allerdings gigantisch wirken, wenn Biass and Drum die Vibes mal wieder kompromisslos und den üblichen magischen Groove erzeugend, rüberbringen. Für mich hat das wesentlich mehr Abwechslung als diese doch sehr stoisch auf „cumputer numeric control“ basierenden Bass“Drums“. Da gibt es keine Spannung erzeugenden Drumpatterns, mit Offbeat erzeugenden Zwischenschlägen, auf den verschiedenen Toms im Drumset, die dann in zuckender Weise für eine vorübergehende Entladung der Spannung sorgen, nur um dann durch ein paar gekonnte Akzente, die Spannung wieder neu ausfzubauen, bevor sie dann wieder neue Gehirnzuckungen auslösen. Ich habs gern, wenn es zuckt ;-)
Hier bei „Mirage“ zuckt bei mir gar nix. Zu stark liegt der Fokus auf dem Gestampfe und es passiert mir zu wenig drum herum. Bei „Faces“ ist es besonders schlimm. Zumindest empfinde ich es so, daß hier alle „Instrumente“ nahezu das Gleiche „spielen“, wahrscheinlich um die hüpfende „Dub“Fangemeinde nicht zu überfordern. Ich gebe zu, daß es dennoch was hat, wenn in sonem Dubzelt oder wo auch immer alle in dieses stoische Gestampfe übergehen und gemeinsam deren Enthusiasmus dafür feiern. Für sone´ halbe Stunde könnte ich da glatt mitmachen aber dann, bräuchte ich schon etwas mehr Abwechslung mit etwas mehr Enthusiasmus für die große Bandbreite an Spielweisen der DubMusik.
Mit „Demons“ habe ich allerdings dennoch einen „Dub“Tune gefunden, den ich gern mit in meine StappaDubListe übernehme, da dort so ein paar „Geräusche“ um den stoischen SteppaBeat herumschwirren, die bei mir doch eine ganz gute Wirkung „inna me brain“ auslösen. Und auch die sphärischen Vocals sorgen bei mir für das nötige psychodelische GrundFeeling, was ich bei DubMusik immer spüren muss, denn sonst taugt es mir nicht. Das muss selbstverständlich nicht immer durch Vocals geschehen. Hauptsache „Dubbing Dubbing Psycho
Thriller, Music Killer“ ……..
Ich finde, diesen stoischen SteppaDub mit Techno-Appeal zu fantasielos. Da muss viel mehr „zisch und puff“ und viel mehr technotypische SoundLoops ( ich weiß nicht, wie ich das anders nennen soll ) drumherum „gebaut“ werden, damit ich dafür mehr Begeisterung aufbringen kann. KurzUm, mehr Upliftment ! So „stampft“ mich das zu sehr in den Boden und ich fühle mich unterdrückt. Dieses Upliftment hat mir auch bei Rhythm and Sound nahezu komplett gefehlt. Die Musik kam mir zu düster rüber. Hat eher zu Deprimation als zu „Happiness“ geführt. Wohlgemerkt bei mir. Vielleicht bin ich auch zu sehr am psychischen Abgrund gebaut und andere empfinden dabei immer noch eine gewisse Freude. „Mancher Einer“ ist so gut drauf, daß selbst Rhythm and Sound seine Laune nicht runterziehen kann. Naja, so ein paar DubTunes habe ich selbst bei Thythm and Sound für mich gefunden.
Am schlimmsten bei diesen stoischen SteppaDubs und ganz besonders auch hier bei „Mirage“ sowie bei Techno insgesamt, finde ich,

„Dem can´t play Biass !!!“ ……………………………… lemmi

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