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Pama I’ntl Meets Wrongtom in Dub

2001 gründete sich die achtköpfige Band Pama International, die ihre Musik als „Dub Fuelled Ska Rocksteady & Reggae“ beschreibt. In dieser Beschreibung steckt bereits ein gewisser Widerspruch, denn Dub und Ska und Rocksteady passen eigentlich nicht gut zusammen (wenn man das Werk von Victor Rice mal außen vor lässt). 2006 unterschrieb die Band bei Trojan Records einen Plattenvertrag – als erste Band nach 30 Jahren. Doch bereits zwei Jahre später war der Spaß schon wieder vorbei. Die Pamas gründetem darauf hin ihr eigenes Label „Rockers Revolt“ und nahmen das Album „Love Filled Dub Band“, das als eines ihrer besten gilt. Obwohl das Album (gemäß seines Titels) bereits von starken Dub-Elementen geprägt war, wurde der Londoner Sound-Tüftler Wrongtom damit beauftragt, eine Dub-Version herzustellen. Doch seine Aufnahmen verschwanden im Nirvana und blieben (angeblich) bis ins Jahr 2022 verschollen. Nun sind sie auf wundersame Weise wieder aufgetaucht und nun auf dem Album „Pama I’ntl Meets Wrongtom in Dub“ (Happy People) zu hören. Eine große Geschichte um ein einigermaßen schlichtes Album. Ja, Wrongtom hat ordentlich gedubbt, aber das Ergebnis bleibt irgendwie farblos. Vielleicht liegt das aber auch an dem ausgesprochenen Retro-Stil der Aufnahmen. Magie, Tiefe, Intensität und Spiritualität guter aktueller Produktionen sucht man hier vergeblich. Der Sound bleibt vergleichsweise unverbindlich und belanglos. Ja, das Ganze wirkt durchaus etwas uninspiriert – ebenso wie das Cover. Wer allerdings jamaikanischen Dub der 1970er Jahre mag, könnten hier jedoch anderer Meinung sein.

Bewertung: 3 von 5.

Eine Antwort auf „Pama I’ntl Meets Wrongtom in Dub“

Wäre „vintage“ in manchen Branchen nicht so ein bischen negativ behaftet, würde ich sagen, das ist ein schönes VintageDubAlbum. So sage ich halt, ein schönes „old school DubAlbum“. Das trifft ganz besonders auf den Sound vom Bass zu. Der klingt echt alt ! Ich habe ja nun so einiges dazugelernt und so weiß ich auch inzwischen, das unter anderen ein gewisser Scientist angefangen hat, den Sound vom Bass zu modulieren. Das wurde hier wohl nicht gemacht oder der Bass wurde eben extra auf „alt“ ( staubig bis muffig ) getuned. Ich freue mich im allgemeinen mehr über einen frischeren etwas luftigeren Sound vom Bass, der dann aufgrund der vielen LuftBlasen auch gelegentlich ordentlich blubbert.
Aber, auch wenn der Bass das wichtigste Instrument bei Reggae und Dub ist, besteht Dub ja nunmal nicht nur aus Bass. Da sind ja auch noch die BassLines ;-)
Und die sind hier ausnahmslos mal wieder voll nach meinem Geschmack. Die klingen nämlich auch „old school“ und das ist für BassLines – „aus meinem Mund“ – ein ganz dickes Kompliment. Dazu gesellen sich sehr charmante DubEffekte und auch das Keyboard macht den „Wondering Dub“ für mich zu einem echten Klassiker.
Ich kann allerdings nach neuen Erkenntnissen nicht genau sagen, ob es sich hier wirklich um einen Dub handelt, da ich die VocalVersion nicht kenne, bzw. noch nie gehört habe. Da war das Leben als Unwissender echt einfacher ;-) …………………
Zudem würde ich gern noch ergänzen, das der Sound vom Bass nicht automatisch „staubig bis muffig“ klingt, nur weil er alt ist. Die Bässe bei Studio One klangen schon wesentlich frischer und nicht im geringsten muffig. ( Ausnahmen mögen die Regel wieder mal bestätigen ). Is ja auch in der „Dub Konferenz“ super beschrieben, was z.B. Sylvan Morris so alles angestellt hat, damit der Bass richtig gut rüberkommt. Ein zusätzliches Mikrofon an der Rückseite des BassLautSprechers hat diese wohlige und voluminöse Wärme erzeugt, die von den meisten Studio One Aufnahmen bei mir haften geblieben ist. Es sind diese und ähnliche Geschichten rund um den Sound, die das Buch von Helmut Philipps so spannend für mich gemacht haben.

Greetings ……………… lemmi

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