Auf Irland, der grünen Insel im Atlantik, lebt ein „Dubling“ aus Dublin namens Elias Zaidan. Als Produzent, Tontechniker und Künstler, nennt er sich selbst Sabab. Das arabische Wort Sabab bedeutet soviel wie „Anlass, Initialzündung, Impuls“. Der in Dublin geborene Halb-Libanese, Halb-Ire zieht folgerichtig seine Inspirationen aus beiden Kulturen. Gewiss hätte Sabab auch schöne irische Jigs oder libanesische Dabkehs produzieren können, beides folkloristische Tänze, die „in einer Reihe“ getanzt werden. Oder wenn er Koch geworden wäre, dann hätte er sicherlich einen mit Sumach und feinsten orientalischen Ingredienzien gefüllten Schafsmagen zubereitet. Aber wir verschwenden unsere kostbare Zeit, denn zum Glück hat Sabab eine ganz andere künstlerische Richtung eingeschlagen. Neben Avantgarde, Elektronic, Jazz und auch Filmmusik ist der Sound aus Jamaika und davon ganz besonders Dub seine große Leidenschaft, und davon gibt er uns hier eine bemerkenswerte Demonstration. „Sabab presents Revival Style“ ist sein Erstlingswerk für das Lion Charge Label und der Titel des Albums ist Programm, denn bereits „Wild Style Dub“ führt uns in die richtige Richtung. Die acht im Dubliner Gussie Edwards Studio entstandenen Tracks zeigen überzeugend das Talent, des mir bis dato unbekannten Sound Engineers, der den Old-School-Dub-Sound der späten 70er, Anfang 80er Jahre auf dieser nostalgisch-musikalischen Reise gekonnt einfängt und in die Jetztzeit transferiert. Sabab demonstriert überzeugend seine Qualität am Mischpult und seine ganz besondere Vorliebe für spacig-dubbige Sounds. Ein satter Bass, aus dem tiefsten Verlies hallende Drums – wie zu Scientists besten „King Tubby’s Sessions“ Zeiten, zischende Hi-Hats und entschleunigte Rhythmen schweben durch Raum und Zeit. Die durch Hall, Echo und tubbyeske Soundschleifen erzeugten psychedelischen Klänge klingen herrlich nostalgisch und sind dennoch stilvoll mit einem modernen Touch versehen. Abschließend stellt sich mir lediglich noch die Frage, ob Sabab das Album im Alleingang oder mit Band eingespielt hat, wovon ich bei „Revival Style“ eher ausgehe. In den Credits sind diesbezüglich leider keinerlei Angaben zu finden, was dem Album aber insgesamt keinen Abbruch macht.
Schlussendlich: Eine schöne musikalische Reise in die legendäre End-1970er-Ära Jamaikas, als noch Flyers, Steppers und Rockers auf der Insel den Ton angaben.
3 Antworten auf „Sabab presents Revival Style“
Sehr schön & macht Freude. Gibt’s auch als Stream auf allen gängigen Plattformen: https://songwhip.com/sabab/revival-style
Hello everybody !
Das Album von Sabab ist vor allem wegen der ( gefühlt ) abwechslungsreichen Effekte auf Snare und Toms auch recht hörenswert aber ich bitte um Nachsicht, das mir ( mal wieder ) die BassLines nicht so viel geben und damit den gesamten Dub wahrscheinlich wieder in Vergessenheit geraten lassen.
Jedenfalls bei mir. Da ist aber noch etwas anderes, was mir bei Saba aufgefallen ist. Die anderen „Sachen“, die ich da bei Spotify gecheckt habe, üben teilweise eine große Faszination auf mich aus. Aber gefühlt gehen die schon fast in Richtung DubStep, wofür ich eigentlich nur Verachtung übrig habe. Dennoch klingen die „Riddims“ für mich so wunderbar entrückt und leicht neben der Spur, das ich es schon wieder fantastisch finde.
Erinnert mich teilweise an eins meiner LieblingsDubAlben ( Twilight Circus „The Dub Project part 2“). Die „riddims“ kommen da meiner Meinung nach aus nem ganz tiefen Keller. Spontan fällt mir „prehistorical Dub“ ein aber da gibts noch ne ganze Menge mehr von solchen „schrägen“ Sachen.
Und Saba knüpft da, wenn auch mit nem ziemlich brutalen Computerbass, ganz gut dran an, finde ich. Ich gehe nicht davon aus, das ich das auch rational genau begründen kann aber es fühlt sich für mich so an.
Ich nenne diesen Style „DubStepDub“ …………….. ?
Schade finde ich auch, das es keine ( innovativen ) „Eingebungen“ aus der irischen Volklore gibt. Ein „irisches Akkordeon“ hätte die „Sache“ für mich eventuell auch noch etwas prickelnder gemacht. Oder ist mir das beim durchskippen des Albums entgangen ?
Jetzt könnte man mich fragen, welch´ Frechheit ich mir erlaube, ein Album nach dem durchskippen beurteilen zu wollen. Ich beurteile es ja nicht und eigentlich habe ich bisher immer meine Scheiben nach dem „Durchskippverfahren“ ausgewählt. Ob mich ne BassLine packt oder nicht, ist bei mir eine Frage von Sekunden. Sollte ich mich dann letztenendes doch zu früh „abgewendet“ haben und mir entgeht die eine oder andere Magie, dann habe ich auch nix anderes verdient.
So long …………………………… lemmi alias „Darth Vader“
Das Artwork ist dem 1973er Live Album von Uriah Heep nachempfunden.