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Five Star Review

Sumac Dub: Ex-Home Session

Selten habe ich so viel Zeit zuhause verbracht, wie in den letzten Wochen. Corona sperrt uns in unseren Wohnungen und Häuser ein. Diese Klausur ist quälend, kann aber auch Quell großer Kreativität sein. Auf Tom Dorne aka Sumac Dub scheint das zuzutreffen, denn er hat gerade eine herausragende, wunderschön melancholische EP mit dem vielsagenden Titel „Ex Home-Session“ (ODGProd) veröffentlicht. Nicht nur verweist der Titel auf die heimische Isolation (im schönen Grenoble), sondern er knüpft auch an Toms „Jam Session Vol. 1“ von 2019 an. Nahtlos, denn hier wie dort überwiegt ein ruhiger, meditativer Sound, durchzogen von Ambient-Geräuschen wie z. B. Vogelgezwitscher und manchmal begleitet vom Violinen- oder Klavierspiel des Meisters himself. Auch die aus Reden oder Lesungen gesampleten Vocals sind typisch für die beiden Werke. Es ist aber vor allem die „Ex-Home Session“, die mich ih ihren Bann zieht. Die magische Stimmung der ersten Tracks ist überwältigend. Tieftraurig, düster, schwer und doch kraftvoll. Sanfte Beats mit dosierten Klavier-Akkorden und melancholischem Geigenspiel garniert. Unfassbar schön. Dann folgt der Track „Imminent Departure“ und mit ihm eine Sound-Metamorphose zu Dub-Techno – was schockierend, aber absolut schlüssig ist. Die warm pluckernden Minimal-Techno-Beats führen nur logisch fort, was die beiden vorangegangenen Tracks „Petit Prince“ und „The Hadal Tone“ begonnen haben.

Verblüfft haben mich allerdings die beiden letzten beiden Tracks, denn sie stammen von den Bass Trooperz. Keine Ahnung, ob Tom bei denen mitmischt oder ob er deren Tracks hier nur als Dubs abmischt. Jedenfalls passen auch sie perfekt ins Gesamtwerk, featuren schönes Sitar-Spiel und atmosphärisches Wellenrauschen – drehen dann bei den Beats aber deutlich auf. Das setzt einen positiven und energetischen Schlusspunkt hinter eine der schönsten Dub-EPs der Corona-Zeit.

Bewertung: 5 von 5.

5 Antworten auf „Sumac Dub: Ex-Home Session“

Da schreibe ich mir hier immer die Finger wund und bekomme am Jahresende eine kleine Anerkennung für meine Kommentare ;-)
Da is der Andi wieder mal wesentlich effektiver als ich. Schreibt hier nen zweizeiler mit Komma und Punkt dazwischen und bekommt nen Lorbeerkranz und ein „Ave Cesar“ dafür.

Eigentlich sollte ich das jetzt wohl lieber löschen, denn ich bin mir gar nicht so sicher, ob mir das jeder glaubt, das ich nur mal wieder witzig sein wollte. Bei jedem Spruch ist ja auch immer ein bischen Wahrheit dabei. Aber ich gönne es dem ( lieben ) Andi und sage mal „You are Welcome“ ! Nun weiß man aber noch gar nicht, wie das Album denn nun wirklich bei ihm gewirkt hat.
Ich wage mich da etwas weiter vor und schreibe mal, die Rezension gefällt mir besser als die Musik. ( Komme ich jetz ins Fernsehen ?! ;-) )
Eignetlich fand ich Sumac Dub auch zunächst ziemlich gut. Es macht auch Spaß, ihm bei seiner „Arbeit“ zuzuschauen aber auf Dauer komme ich mit minimal techno Anleihen doch nicht so ganz in Extase. Soll ich die von mir am meisten gestellte Frage schon wieder wiederholen ? Wo ist die magische Bassline, die mich in den Bann der Musik zieht ?

Im Grunde haben wir hier doch auch nur eine weitere Fortsetzung von Rhythm and Sound oder muss ich jetzt wieder ins Tor ? ……………………………….. lemmi

Lemmi, ohne deine Kommentare wäre der dubblog nur halb so gut. Ehrlich!

Was Sumac Dub betrifft: Der Sound lässt sich nicht mit „Minimal Techno“ abhaken. Im Gegenteil. Hör mal rein. Ist echter Dub mit Offbeat. Nur ein Track kommt ganz vage in die Nähe von Dub-Techno, aber ohne seine Reggae-Seele zu verlieren.

„Im Gegenteil. Hör mal rein.“

Das habe ich doch getan René ! Sonst wäre ich doch nicht zu meinem Kommentar gekommen. Ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen und interpretiere dich so, das mein Kommnentar – aus deiner Sicht und vielleicht auch aus der Sicht vieler anderer – vollkommen daneben liegt und in keinster Weise nachzuvollziehen ist.
Ich versuche es noch unmissverständlicher und schreibe noch dazu, auch wenn jeder Track von vorn bis hinten komplett im Reggae / Dub Offbeat daherkommt, kann es sich – aus meiner Sicht – in erster Linie nach Minimal Techno anhören. Weil es eben Soundmäßig nicht mehr hergegeben hat bzw. auch nicht sollte.

Mir reicht das aber nicht und deshalb habe ich auch so gut wie nix von Rhythm and Sound. Vielleicht ist mein Vergleich auch viel zu weit hergeholt aber ich habe kein Problem damit, hier auch mal ein wenig „Angriffsfläche“ zu bieten.

„So dont push me cause i am close to the …….“ ach nee, das is ja auch schon wieder was ganz anneres ……………… lemmi

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