Manchmal kommt man einfach nicht weiter, und das muss man schlussendlich auch akzeptieren. Es gibt da dieses neue Dub-Album (eigentlich sind’s zwei Alben), über dass sich zum Zeitpunkt dieser Rezension so gut wie nichts bzw. nur herzlich wenig Informatives erfahren lässt. Und das, obwohl die Band / die Musiker / das Produzenten-Konglomerat eine eigene Website, eine Facebook-Page, einen Instagram-Account und einen YouTube-Kanal betreibt; die Herrschaften mögen auch nicht auf Anfragen reagieren. Insofern ist vieles, was hier zu lesen, reine Mutmaßung.
… und so waren es einmal drei Menschen, vermutlich aus einem frankophonen Land stammend, die sich zusammengerottet haben um ein im klassischen Stil gehaltenes Dub-Album einzuspielen. Nicht sonderlich einfallsreich „Roots Makers in Dub“ benannt, ist es der Counterpart zu einem Instrumental-Release, der sich – no na – simpel „Roots Makers“ betitelt. Beide sind am selben Tag erschienen, und die Künstler nennen sich… *gähn* …Roots Makers.
Man möge sich von dieser Einfallslosigkeit nicht täuschen lassen; der Name ist Programm: Hier liegt eines der besten Roots-Dub-Alben des noch jungen Jahres vor; das dazugehörige Instrumental Album lässt ebenso große Freude aufkommen. Die Riddims sind eingängig, im klassischen Stil instrumentiert und superb abgemischt; da findet selbst der Rezensent wenig zu mosern. Nun ja, vielleicht hätte der Drummer sich mit den Fills ein wenig zurückhalten können und es besteht der Verdacht, dass da keine Bläser live im Studio waren – das war’s aber auch schon.
Zum Dub-Mix gibt’s leider (oder Gott sei Dank?) nicht viel zu sagen: Klassische Effekte, bestens platziert; nicht zu dominant, aber auch nicht unter der Wahrnehmungsschwelle. Kurzum: Es fügt sich alles gut zusammen und ergibt in Summe ein feines Dub-Album, das man sehr gern weiter empfiehlt – vor allem in Kombination mit den Instrumentals.
Die drei Roots Makers bieten übrigens auf Ihrer Website die einzelnen Tracks als Übungstracks an – also mal ohne Schlagzeug, dann mal ohne Bass, Gitarre usw. Für (angehende) Reggae-Musiker im Lockdown geradezu ideal, möchte man meinen.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass die Qualität der Musik die Hörer*innen überzeugt, denn Promotion ist augenscheinlich keine Stärke der Roots Makers. In diesem Sinne meine vorbehaltslose Empfehlung: Reinhören & genießen.
5 Antworten auf „Roots Makers: In Dub“
Die Musik und der Dub Mix sind hier so solide und unaufgeregt bzw. ordentlich, das ich die These wage, die Band kommt aus d-land. Hier hat alles seine Ordnung und hier wird gefälligst nicht irgendwie rumgesponnen. Nun bin ich aber auch in diesen soliden und geordneten Verhältnissen aufgewachsen und brauche nicht ständig das Chaos der engen und überfüllten Gassen von Neu Delhi. Insofern komme ich hier nicht dran vorbei, den einen oder anderen Riddim als durchaus charmant zu empfinden und auch das Dub Mixing erzeugt hier und da schon mal ein gewisses „HypothalamusFlimmern“, wenn auch die ganz große DubExtase auf der Strecke bleibt. Naja, man bekommt halt nicht jeden Tag Big Wafes zum Surfen geliefert. Manchmal muss man sich eben mit nem soliden Wellengang begnügen und auch das kann ja ganz schön sein.
Wenn es immer „extraordenary“ bzw. außergewöhnlich wäre, dann wäre das ja schon wieder die Gewohnheit und man würde sich über das ganz gewöhnliche am meisten freuen.
Naja, hauptsache es bleibt uns überhaupt ein Grund zur Freude …………………………… lemmi ( nein, ich bin nicht traurig aber für mich ist / war heute Montag )
Bin ganz bei Dir, lemmi. Wenn ich permanent die großartigsten Dub-Mixe hören würde, würde ich sehr wahrscheinlich in kürzester Zeit aus den Latschen kippen. Solche Dub-Mixe sind ein laufendes Auf- und Ab, der Blutdruck steigt, das Herz rast, die Psyche verliert die Oberhand, permanenter Schock-Zustand. Solche Mixes fordern mich ganz, ich atme mit, lebe mit… hat doch ein wenig von Hochleistungssport, denn es ist ja auch ein körperliches Erlebnis – mal ganz von der Bass-Massage abgesehen. Insofern sind solche Mixes heftige Abenteuer und haben kein bisschen mit Entspannung zu tun… dazu braucht’s schon Gediegeneres.
Was ich besonders an den beiden Roots Makers-Aben schätze ist der schöne, ausgewogene Klang. Den haben die drei Wurzelmacher richtig gut hinbekommen.
Dieses Video von dem Roots Makers-Producer gefällt mir. Er listet dort die Gründe für seine Reggae-Liebe auf – und spricht mir dabei aus dem Herzen. Sympathischer Typ. https://www.youtube.com/watch?v=y6J8g533Yf0
REGGAE IS MAGIC !!!
Der perfekte Rhythmus um geschundene Seelen zu heilen oder eben erst gar nicht krank werden zu lassen.
Sollte allen querdenkern ( fehlgeleiteten wirrköpfen ) als Therapie verschrieben werden.
Und allen bornierten Politricksern sollte man es über sämtliche Lautsprecher im Bundestag ununterbrochen vorspielen, damit sie endlich lernen, wie Menschen zu denken und nicht wie „on/off vollstrecker“ des finanzfaschismus. Die denken „digital“ aber das Leben ist analog. ( was nicht heißen soll, das analogkäse irgendeine daseinsberechtigung haben könnte ).
„Come we go burn down babylon one more time“ ………………… lemmi
[…] mich schon einmal mit Ihrem gleichnamigen Debut – einem Instrumental- plus zugehörigem Dub-Album – recht glücklich gemacht. Kollege Helmut Philipps hat die Roots Makers gar in seine […]