Da ist es nun endlich, das Debut-Album der Hoffnungsträger für Dub made in Jamaika: „Far East Dub“ (Rockers International) von den Suns of Dub. Ein clever gewählter Titel, denn die Assoziation an Augustus Pablo ist zwingend. Und wer, wenn nicht Pablos Sohn, Addis, darf diesen marketingtechnischen Clou landen? Er, sein Kumpel Ras Jammy aus Trinidad und dessen Kumpel Jah Bami, sind die Sonnen des Dub. Auf ihren Schultern lastet die Hoffnung aller Dubheads weltweit, dass Jamaika endlich, endlich, endlich zum Dub zurückfinden möge. Dass neue, innovative, ungehörte Dub-Sounds vom Geburtsort des Genres herüber schallen und uns in Verzückung versetzen könnten. So groß ist die Hoffnung, dass Addis und Ras Jammy sich bereits das Riddim-Cover mit Lee Perry teilen durften – ohne auch nur eine einzige amtliche Veröffentlichung im Sack zu haben. Das wird jetzt schlagartig anders, das erste Album steht in den Startlöchern (VÖ Anfang November im Gedenken an die Krönung Heile Selassies) und die Erwartungen sind hoch. Doch wer die vielen Laptop-Produktionen der beiden jamaikanischen Dubheads von Soundcloud kennt, ihr Meandern zwischen traditionellem Rockers-Sound, elektronischer Tanzmusik, Trap und Dubstep im Ohr hat, wird von dem Album – na sagen wir mal: überrascht sein. Es handelt sich nämlich um ganz klassische Aufnahmen einer amerikanischen Studioband mit dem Namen The Dub Assassins. Addis Pablo hatte bereits für Produzent P-Dub (DubLife Muzik) einige Backings der Band mit seinem Melodikaspiel verziert, als die Idee entstand, daraus ein Suns of Dub-Album zu machen. Von insgesamt 12 in Amerika aufgenommenen Tracks wählte Ras Jammy vier aus und strickte daraus einen Super-Showcase: Zuerst die Melodica-Version von Addis, dann die Vocal-Version von Jah Bami und zuletzt eine Dub-Version. „Wir wollen mit dem Album den traditionellen, originalen Dub-Sound wieder zum Leben erwecken.“ erklärt Ras Jammy, „Unser nächstes Album könnte eine elektronische Produktion sein und komplett anders klingen.“ Die Weigerung sich festlegen zu wollen, ist auch der Tatsache geschuldet, dass die drei Jungs mit Ausnahme ihrer Laptops über keine weiteren Produktionsmöglichkeiten verfügen und somit – wie in diesem Fall – auf das Material anderer Produzenten angewiesen sind. Was sie für „Far East Dub“ daraus gemacht haben, gefällt mir ziemlich gut. Es ist ein überaus entspanntes Album geworden, der Sound ist absolut klassisch, Addis Melodikaspiel eher atmosphärisch als melodiebildend, die Dubs sind à la Tubby gemischt und Jah Bamis weiche Soul-Stimme geht runter wie Öl. Da gibt’s nix zu meckern. Aber – ehrlich gesagt – auch nichts zum ausflippen. Alles im Rahmen, könnte man sagen, sich fragend am Kopf kratzen – um sich schließlich genüsslich zurückzulehnen und ein wenig Old-School-Dub zu genießen.
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Eine Antwort auf „Suns of Dub: Far East Dub“
„Da gibt es nix zu meckern“ haste gesagt. Im Grunde hast Du da auch vollkommen recht aber ich muss trotzdem ein bischen stänkern. Vier Tracks a drei Versions macht vier verschiedene Basslines auf insgesamt 12 Tunes. Naja, besser als nix.
Ich habe mir inna soundcloud mal ne ganze Menge von den Jungs reingezogen und muss gestehen, daß mir sogar einige Dubs zusammen mit Major Lazer gefallen haben. Obwohl das sehr industriell klingt strahlt es doch eine gewisse härte und positive Aggressivität aus. Teilweise groovt es sogar richtig.
Wenn die aber echt nur ein Laptop zum Produzieren haben, empfinde ich den Versuch, damit die Dubwelt für Jamaica zu retten doch sehr ambitioniert. Wenn ich so ein Laptop mit den Möglichkeiten eines großen analogen Mischpults vergleiche, mit denen Scientist, Sherwood, Mad Professor und co gearbeitet haben, dann erscheint es mir so, als ob die Suns Of Dub mit nem Messer zu ner Schießerei erscheinen. Der Vergleich is zwar nicht von mir aber er gefällt mir.
Nun ja, was solls, ich bin halt etwas enttäuscht, daß sie nur vier Tracks ausgewählt und diese mit jeweils drei Versions aufgebläht haben. Vielleicht sehe ich das anders, wenn ich die Scheibe ein paarmal bei mir zu Hause durchgehört habe. Die Vorfreude hält sich allerdings in Grenzen.
( Die haben da sogar ne Dubversion von Buzzrock „Dubwise Riddim“ / Davon hätten sie ruhig auch mal ne CD veröffentlichen können aber nein stattdessen durfte bitty mc clean schon wider eine raushauen ).
Greetings from crocodile dundee ……………….. lemmi