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Zion I Kings: Zion Ites Dub Vol. 4

Das Produzenten-Konglomerat Zion I Kings sollte mittlerweile keine unbekannte Größe mehr sein, vereint es doch das Beste der Häuser Zion High Productions, Lustre Kings und I Grade. Alle drei verbindet man mit Reggae aus den US-Virgin Islands, und dort in erster Linie mit den Produktionen für Vaughn Benjamin bzw. seinen Midnite- und Akae Beka-Inkarnationen. Das Ergebnis waren mitunter sehr feine Alben wie „Infinite Quality“ / „Infinite Dub“ (Lustre Kings Productions), „Livicated“ (Zion High Productions) oder die superbe Alben-Trilogie „Beauty for Ashes„, „Ride Tru“ und „Portals“ (I Grade Productions).

Obwohl unmittelbar hintereinander erschienen, waren die letztgenannten I Grade-Alben freilich niemals als Triplett konzipiert. Und doch verbinden sie nicht nur exzellente Produktion, erstklassiger Sound und für Vaughn Benjamin-Verhältnisse geradezu hitverdächtige Hooklines; es ist auch Style Scott’s unverkennbares Schlagzeug, das die meisten dieser Tracks immens aufwertet. Es war vermutlich eine seiner letzten und, wie ich meine, besten Sessions. So gut, dass sich die Zion I Kings aus traurigem Anlass zusammenfanden und aus diesen Aufnahmen ein Dub-Tribute abmischten: „Dub in Style – A Zion I Kings Tribute to Style Scott„.

Und so ist der Dub-Gigant entstanden, an dem sich alle nachfolgenden Zion I Kings-Dub Releases zu messen hatten. Mittlerweile sind wir bei „Zion Ites Dub – Zion I Kings Dub Vol. 4“ (Zion High Productions) angekommen, und ich gebe unumwunden zu: Ohne Style Scott ist das Ganze nur die Hälfte wert, verdient aber durchaus das Prädikat ‚Gelungen‘. Es mag sich diesmal zwar partout keine Bassline in der Hörschnecke einnisten; der eine oder andere gelungene Bläsersatz scheint dafür aber durchaus geeignet zu sein. An der Produktion selbst ist, typisch Zion I Kings, wenig aussetzen – vom zeitlosen, auf Echo und Hall konzentrierten Dub-Mix unter Verzicht auf weiteren soundtechnischen Schnickschnack bis hin zum Dynamik-konservierenden Mixdown waren altgediente Profis am Werk. Einzig die Kick-Drum kommt ein wenig dumpf daher, macht sich so aber erstaunlich gut in den mitunter meditativ angelegten Klanglandschaften:

Hier scheint auch die zugegebenermaßen etwas seltsame Stärke des Albums zu liegen: Obwohl abwechslungsreich, hat sich selbst nach oftmaligem Hören kein Track als Favorit herauskristallisiert. „Zion Ites Dub“ scheint so eine akustische Reise durch eine weite Ebene zu sein, die von vorn anfängt, sobald sie zu Ende ist. Dafür könnte man natürlich den gedrückten „Repeat“-Button verantwortlich machen – aber ich habe kein Bedürfnis, das zu ändern.

Bewertung: 4 von 5.

16 Antworten auf „Zion I Kings: Zion Ites Dub Vol. 4“

Moin gtkriz und alle, die gern Dub hören !

Das ist ja sehr interessant ! Erst letzten Freitag habe ich in einem „konspirativen Gedankenaustausch“ erwähnt, das mich die Zion I Kings auch nicht mehr so flashen wie bei „Zion I Kings Dub Vol. 2“. Und jetzt bekommen wir gleich die Erklärung, woran das in erster Linie liegen mag. Style Scott fehlt ! Das sowiso ! Nicht nur Style Scott fehlt mir sehr, sondern das gesamte Dub Syndicate ! Ich weiß allerdings nicht, ob er bei Vol. 2 noch dabei war. Meine mich aber dunkel erinnern zu können, das du mir das damals so verklickert hast.
Bei Vol. 3 war ich auch noch gut dabei auch wenn ich hier ebenso nicht auf Style Scott Style geachtet habe. Da waren aber noch richtig gute riddims dabei und vor allem hat Tippy I ( oder so ähnlich ) richtig Bock gehabt zu zeigen, wie sich seine Definition von Dub anhört. Mir gefiel und gefällt das sehr. Aber ohne Style Scott ist das Ganze auch für meinen Geschmack nur noch die Hälfte wert, zumal es auch den BassLines ein wenig an Magie fehlt.
Die wertvollste Information in dieser Rezension ist für mich der Link zu „Dub In Style – A Zion Kings Tribute To Style Scott.“ Kannte ich nämlich noch gar nicht !
Wo wir aber schon mal in Richtung Midnight, Akae Beka bzw. Vaughn Benjamin unterwegs sind möchte ich mal eine kleine Dub Vorausschau machen, bzw. würde ich mir sehr wünschen, wenn Tippy I sich um ganz spezielle Riddims kümmern würde.
Ich habe mir von Akae Beka gerade erst die „Spirit Of Standing Up“ zugelegt und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich einige der meisten Riddims hier regelrecht in Trance versetzen. Die Riddims sind auch so schon ziemlich dubbig aber wenn man die „Quasselstrippe“ Vaughn Benjamin auf ein dubtaugliches Minimum reduzieren würde, wäre ich extrem begeistert von den Dubs, die da drin stecken. Bevor nun einige Schnappatmung bekommen, das ich die Frechheit besessen habe Vaughn Benjamin als Quasselstrippe zu bezeichnen, erwähne ich mal, das „Quasselstrippe“ kein Schimpfwort ist und in einem etwas anderen Zusammenhang durchaus liebenswert gemeint sein kann. Außeredem, wenn alles so ist, wie ich glaube, dann weiß er eh ganz genau, was ich von seinem extrem hohen Textangebot halte. Der Riddim, der mich im Moment auf das höchste Level musikalischer Wahrnehmung hebt, liegt auf Position 7 und dient dem Tune „The Earth is the Lords“ als RhythmusTeppich !!! Auch mit Vaughn Benjamin ist das zur Zeit mein dickstes Brett und meine unangefochtene Nummer Eins ! Aber als Dub wäre es für mich mal wieder eine Offenbarung !
„The road of Live is rocky and you may stumble too“ ……. Ich möchte natürlich nicht, das Du dich verletzt gtkriz aber solltest Du mal über die DubScheibe „stolpern“, sag mir/uns bitte ganz schnell bescheid, damit ich noch ne weiche Matte aus Watte drunter schieben kann.

„Bailout Bailout Bailout ! Babylon sinking !“ …………………………………… lemmi

*schock* Du kennst „Dub in Style“ nicht? BLASPHEMIE!!!
Da sieht man wieder mal wie absolut unverzichtbar der dubblog.de ist… water for the thirsty :-)))

Chapeau, lemmi, dass Du Dir das Akae Beka-Album zugelegt hast… das ist nichts für wimmernde Dub-Rezensionisten wie mich; das halten diese meine Ohren nicht aus. Aber ich kann nachvollziehen, dass Dir der eine Track besonders gefällt… hat schöne Dub-Effekte. Ansonsten frage ich mich, warum Benjamin’s live-Bassist solche Alben abliefert. Von wegen live/band-feeling, von wegen basslines. Ich sag‘ ja nix, ich mein‘ ja nur!

P.S.: Wenn mich meine bass-besudelten Schweinsohren nicht täuschen, sind auf den anderen Zion I Kings-Dub-Alben noch einige wenige Style Scott-Aufnahmen vertreten.

Wie soll ich die auch kennen gtkriz ?!

Sie ist mir auch nicht in der Deep In Dub Playlist „erschienen“. Vorher wurde sie auch im DubBlog noch nicht rezensiert. Oder habe ich jetzt mein komplettes AufmerksamkeitsDefizit geoutet ? Bisher sind mir alle Zion I Kings Dubs – ganz besonders Vol.2 – sehr positiv aufgefallen. Tja, wahrscheinlich wirst du antworten,
„Dub In Style ist doch drin in der Playlist und die Rezension findest du genau da, wo sie steht“ aber die Katze ist nun aus dem Sack ! Ich habe gesündigt ;-) …….

Ich denke ja auch oft, das ist doch Style Scott !!! Aber als Drummer hast du da eventuell auch ein besseres Urteilsvermögen als ich.

Auf jeden Fall war es mal wieder sehr wertvoll, das hier im DubBlog geklärt zu haben. Du musst es ja nicht mögen aber falls du doch darüber „stolpern“ solltest,
schmeiß mir den Stock gleich zwischen meine Beine. Ich würde sehr gern darüber stolpern.

Greetings ………………… lemmi

jooo… „deep in dub“ ist doch schon eine sehr, sehr, sehr lange Playlist, lemmi, da wirst Du mit der Zeit noch ganz andere Entdeckungen machen, hoffe ich… am besten „shuffle / zufällige Wiedergabe“ hören, da solltest Du über das eine oder andere unbekannte Teil stolpern.

Style Scott ist ähnlich wie Sly Dunbar relativ einfach zu erkennen, ich denke auch für nicht-Drummer:

– exaktes, steady Timing & exakter Anschlag
– wunderbar getunte Toms (die sind am einfachsten erkennbar, die hat sonst kaum wer)
– nicht zu scharfe Timbales
– voluminöse Snare
– eigene, wiederkennbare Rolls / Fills
– er spielt sehr oft selbst ein fellloses Tambourine zu den Drums ein
– es klingt alles sehr schön rund, was offensichtlich nicht so sehr am miking liegt, eher am Drumkit selbst… klingt überall (fast) gleich

So in etwa… kannst Du sehr gut auf „Dub in Style“ oder „Hard Food“ nachvollziehen, wenn es Dich interessiert.

Ich muss zugeben, das ich da an meine Grenzen stoße.
„Exaktes steady Timing“ sollte das nicht sowieso jeder Drummer drauf haben ?“ Ich könnte das echt nicht erkennen, seitdenn da liegt einer vollkommen daneben. Aber der würde wohl ziemlich schnell von allen anderen Bandmitgliedern neben die französischen Chansoniers in irgendeinen Baum gehängt werden.
Die wunderbar getunten Toms glaube ich auf jeden Fall auch immer zu erkennen. Und ausgerechnet mein Lieblingsdrummer benutzt sogar oft
ein Tambourine und das auch noch ohne Fell. Ja, auch ein Style Scott war nicht immer frei von Sünde ….. Dieses Teil kann ich einfach nicht ab ! Da habe ich regelrecht ein Jugendtrauma. Dieses Raschelding bekam ich „immer“ im Musikunterricht, weil ich überhaupt kein Instrument spielen konnte. Es blieb immer nur das Ding oder die Triangel. Ich könnte sofort wieder losheulen …
Gerade bei „Hard Food“ hat er für meinen Geschmack nochmal so richtig
„auf die Pauke“ gehauen. Da stimmt wirklich alles !!! Soweit ich das beurteilen darf. Ja und „Dub In Style“ ist wirklich wieder eine schöne neue
Erkenntnis bzw. Offenbarung !

„All I need is Dub“ ………………………. lemmi

ja, sollte jeder Drummer draufhaben… „räusper*… ich denke heute ist das auch einfacher live und im Studio… spielen viele mit Klick (ab einer gewissen Professionalität). Einzige gesicherte Ausnahme, von der ich weiß: Ali Tersch, Drummer von Dubblestandart (aka der von Kalimba is my Telephone in Dub) spielt ohne Klick – was ich erstaunlich finde ob der Loops die da live eingespielt werden.

@ Tambourine: is‘ groß vertreten in den Reggae-Percussions – je Roots, desto Tambourine…. sozusagen :-)

Hmmm, du haust hier aber gerade echt ein paar interressante Details raus. „KLICK“ sagt mir in dem Zusammenhang jetzt auch nix. Es muss jetzt ja nicht in einen kleinen Privatcrashkurs
in Sachen Drumming für klein Lemmi ausarten aber das mit dem „Klick“ könntest du ja bei Gelegenheit nochmal näher erleutern. Oder ich muss das dann halt mal von onkel google erklären lassen.
Und das mit den Tambourines im Roots Reggae stimmt leider auch. Ganz besonders „Chanell No.1“ konnte mich damit immer sehr gut nerven. Ich sehe das auch als Vorteil, wenn ich gewisse Ausschlußkriterien habe. Sonst wäre meine „sammlung“ an ReggaeScheiben vier mal so groß. Und das brauch ich eigentlich gar nicht. Manche Tunes, sind dann aber wieder so gut, das ich die „BlechRaschel“ erst nach dem zwanzigsten Durchlauf überhaupt wahrnehme. Dann isses aber auch zu spät …………. Entweder höre ich den Tune dann nie wieder oder ich sage halt „scheiß drauf“ die Mucke is trotzdem geil !!!

„Hey Mr. Tambourine Man“ …………. ( weiter weiß ich leider nicht ) ………………………. lemmi

Klick is‘ nix anderes als ein Klick-Track in den in-ears. Also quasi sowas wie ein Metronom das zu den anderen Instrumenten via Kopfhörer eingespielt wird. Da wag‘ ich mich jetzt schon ziemlich weit vor, dass kann u.U. jemand anderer hier besser & schlüssiger erklären. Step forward, artists & engineers.

„…play a song for me“ (weiter weiß ich leider auch nicht mehr)

Ah ja ! Danke gtkriz !

Da muss ich dann aber gleich schon wieder weiter ein bischen „rumbitchen“ ( englische Übersetzung eines 0+1 Dolmetchers für „rumzicken“ ).

Sowas habe ich im Reggae noch nie live gesehen und ich behaupte mal, das Vollblutmusiker mit afrikanischen Wurzeln sowas nicht brauchen. Die fühlen das schon im Voraus. Das merkt man auch beim Tanzen ……… Die Anmut, mit der sich besonders Afrikaner zur Musik bewegen, erzeugt bei mir eine
Gänsehaut der Freude !!! Da können wir hier so viele Choreographien einstudieren wie wir wollen. Das wird niemals so elegant und eben anmutig rüberkommen, wie wenn eine Afrikanerin nur mit dem kleinen Finger im richtigen Takt zur Musik eine winzig kleine Bewegung ausführt. Genau das haben mein Kollege und ich eben gerade nochmal einstimmig festgestellt.

Allein schon der MoonWalk ist etwas, was niemals nie aus Europa hätte kommen können.

Ok, das ging jetzt wieder über das eigentliche Ziel hinaus aber ich hab´halt auch so meine „Klicks“ und noch mehr Ticks im Kopf.

Aber auch ich persönlich hätte überhaupt keinen Bock, mir zu dem geilen Groove „meiner Band“ einen KlickTune aufs Ohr zu hauen. Das wäre in etwa so, als ob ich z. B. zu „Hard Food“ vom Dub Syndicate gleichzeitig französische Vocabeln lernen würde. Allein schon dieses „verzerrte Gesicht“, was Style Scott immer gemacht hat, wenn die Band in seinen Groove mit eingestiegen ist, konnte ich perfekt nachvollziehen. Es war nicht schmerzverzerrt, sondern lediglich ein bischen „überfordert“, die wahren Gefühle in einem einzigen Gesichtsausdruck zu zeigen.

„Könnte man die Kraft und die Magie eines einzelnen Dubs in einem einzigen Gesicht vereinen, so würde es das Gesicht von Style Scott sein.“

Keine Sorge. Bei mir is alles klar soweit ! ……………………. lemmi

hmmm. Ich sag‘ mal so: Wenn man einen guten Groove hat, muss man noch lange nicht studio- oder bühnentauglich sein. In etwa so wie bei manchem Sänger: Nur weil man ein Mikro in der Hand hält muss man doch nicht gleich lossingen…*husthustsizzlahustchezidekhusthustmikeygeneralhusthusthustanthonybhusthusthust*

:-)))

Hehe, ja das war bzw. ist echt ein gewisses Problem, was wir im Reggae nicht von der Hand weisen können. Viele denken wohl, „weil wir gern Reggae hören, können wir alles ertragen“. Ich habe zwar von allen, die dir einen „CoronaVerdacht“ mit starkem Hustenreiz verpassen auch so den einen oder anderen Tune, den ich trotzdem richtig gut finde aber das is alles so ein bischen nach dem Motto, „auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“ oder eben „jede taube Schlange fängt trotzdem ihr Mäuschen“.
„JAH give I Strength“ vom Buju Banton und auch sein „Destiny“ sind für mich Evergreens, die bei mir immer noch die besten Gefühle erzeugen.
„Da Real Thing“ vom Sizzla haut voll rein bei mir aber das wars dann auch schon im Großen und Ganzen. Bujus „Neue“ taugt mir nicht die Bohne.
Und Chezidek ist für mich auch ein Opfer von Vp. Würde man sein Geplärre
nicht so laut auf die eh ziemlich schlaff ausgesteuerten Riddims setzen, käme ich damit besser klar.
„Roots“ von Ethana fand und finde ich so geil, das ich mir ungehört ne Scheibe von ihr bestellt habe. Als ich sie Zuahause gehört habe, dachte ich, Miriah Carry und Whitney Husten singen im Duett !!! Ich habe auch mal ne Scheibe von African Head Charge weggeschmissen, weil der Sänger ( ich komme grad nicht auf den Namen ) auch glaubt, das er singen kann.
Dann noch zu glauben, das African Head Charge ohne Adrian Sherwood funktionieren könnte, hat mich regelrecht wütend gemacht, so das ich die Scheibe die Treppe runtergetreten habe. Bin manchmal auch ein kleiner
Choleriker, der auch mal etwas übrreagiert.
Mit all dem kann ich aber doch ganz gut leben, da ich ganz und gar zufrieden bin, wenn die Seele des Riddims – BASS & DRUM – ( nicht zu verwechseln mit drum and bass ) im Reinen ist und mir immer wieder die Kraft von Reggae injiziert.
Das ist schon seltsam, denn eigentlich gab es ursprünglich und über einen
großen Zeitraum – für meinen Geschmack – sehr gute Sänger. Und noch seltsamer finde ich, das diese Sänger immer viel Raum für die Musik gegeben und nicht den kompletten 4/4 Takt mit Text und Stimme zugekleistert haben. Diese „Frechheit besitzen seltsamerweise aber auch wieder typischerweise, nur diejenigen, die das mit dem Singen nicht so drauf haben. Und bei diesem ganzen Unsinn, wundern sich viele, warum ich ( wir ) so oft sagen, früher war alles besser. Auf Dub trifft das jedenfalls nicht zu, finde ich. Wobei ich doch ein klein wenig Abstriche bei den neu entdeckten Riddims machen muss, denn so richtig RUCKEN ( nicht rocken ) tut ein Dub bei mir nur, wenn es ein alter bekannter Riddim aus Jamaica ist. Oder Dem – auf mir völlig unerklärliche Weise – sehr nahe kommt.
Als DubFan stehe ich aber nunmal auch auf die Technik und die schreitet
definitiv immer weiter voran. So kann es z.B. vorkommen, das mir gecoverte
Dubs heute noch besser gefallen, als die Originale.

TSchuldigung, falls ich an der einen oder anderen Stelle doch zu sehr Klartext geschrieben habe. Könnte auch ein wenig garstig geklungen haben aber ich hab noch nich jefrühstückt …… lemmi

Ich find’s gut dass Du so einen gesunden Abstand zum Reggae & Dub pflegst und nicht alles in einem prinzipiell-pflichtgetreuen Freudentaumel hinnimmst, lemmi. Diese mitunter kritische Auseinandersetzung hat sich „unsere“ Musik verdient und zeichnet imo den echten, hingebungsvollen Fan aus. Respekt!

Yo Danke gtkriz !

Respekt ist immer gut ! Ich musste allerdings auch erst mal ein gewisses Alter mit der damit verbundenen „Weisheit“ erreichen, um ein etwas gesünderes Verhältnis zu meinem ReggaeWahnsinn zu erlangen. Ganz Gesund muss ich gar nicht werden, da ich mir keine bessere „Krankheit“ wünschen kann als „Reggaemylitis“ …….
Aber um mal wieder ehrlich zu sein, muss ich gestehen, das das früher ( so zwischen 16 – 25 ) noch ganz anders war. Da war jeder Mensch, der kein Reggae mochte für mich kein richtiger Mensch ;-). Dazu kam, „Weiß = Böse“ und „Schwarz = Gut“ . Bis zu einem gewissen Grad stimmte das auch so, wenn man an die Sklaverei und die Behandlung der Emigranten aus Jamaica in Hinglan denkt. Apartheid in Südafrika, Heute immmer noch „Black Lifes Matter“ / Afrikaner werden auch schon mal von Orks mit Polizeimüzze in ihrer Zelle bei lebendigem Leib
verbrannt ( in d-land wohlgemerkt, ein Land, was von „Werten“ spricht, tssssssss ……. ) Und so weiter und so fort ……………………….
Dann habe ich von den schlimmsten Orks überhaupt gehört. Boko Haram !!! Alles Afrikaner, die gegen ihre eigenen Leute auf bestialische weise vorgehen und das auch noch im Namen
Allah´s. Schlimmer kann man sich nicht versündigen. Boom A Yeh ! Oder so ähnlich ….. Für diese organismen habe ich nur Worte übrig, die ich euch jetzt ersparen möchte.
( Aber auch die sind eventuell nur von Aral BP und Konsorten gezüchtet worden ). Sowas hätte ich einem Afrikaner niemals zugetraut und genau darin lag wohl lange, lange Zeit meine Naivität.
Ja, in meinem Nähkästchen ist heute wieder Inventur. Schlagt mich, beißt mich, verurteilt mich dafür, das ich hier nicht wie ein „Gutmensch“ alles schön rede. Damit meine ich all jene, die keinen Dub mögen, ja sogar Verständnis für die schlimmsten Verbrecher aufbringen wollen und hier aus Versehen mal was lesen. „Gutmenschen“ die sich für so gut halten, das sie mir vorschreiben können, welches Genussmittel für mich gut ist und mir dabei ein Heilkraut verbieten und ein von Orks erzeugtes Nervengift legal in jedem Laden verkaufen. Und wenn ich dann noch jemanden „kille“ bekomme ich wegen Volltrunkenheit auch noch mildernde Umstände. Mir is jetzt egal, ob diese völlig unglaublichen Fakten tatsächlich so stimmen aber daran sind die „Gutmenschen“ in unseren Medien schuld, denn die haben mir das so erzählt. So richtig hinterhältig finde ich es, das man schon in die „rechte Schublade“ gesteckt wird, nur weil man das Wort „Gutmenschen“ benutzt. Nein ! Das sind die Bösen ! Wenn es doch nur schon so weit wäre, würden sie mir „Das Rauchen“ in meiner eigenen Wohnung verbieten und ich dürfte nur noch im Sitzen pinkeln …………………

„Police and Thieves In The Streets“ …………. Ich geh ins Tor ……………………… lemmi

Heyii lemmi & gtkriz
ich habe mich gerade sehr über euren längeren Austausch amüsiert und gefreut und (fast) alles gelesen… jah man, dub is I drink & food… komme in diesen Lockdown-Zeiten gar nicht mehr aus dem Basshören raus…
Perlen, die ich noch entdeckte und die bisher unbeschrieben am Dubblog vorbei gingen, aber meiner Meinung nach eine Rezension wert wären:

– Chazbo – Shaolin School Of Dub (2020)
https://rootsyouthsrecords.bandcamp.com/album/shaolin-school-of-dub-vol-2-chazbo
Der Track Heavy Rock, der das ganze eröffnet ist einfach eine göttliche Offenbarung und es hat wenig bis keine Vocals…

– Headcornerstone – Crystal Towers (2020)
https://newflowerrecords.bandcamp.com/album/headcornerstone-crystal-towers
12″ Vinyl mit 2 ausserordentlich guten Vocal- und Dub-Versionen, ein Highlight!

– Yabass Yaba Radics – Year Zero Dubb (2020)
https://horninsounds.bandcamp.com/album/year-zero-dubb
Geflasht, auf den Punkt gebracht, radikal minimal; wenig, aber sehr spezieller Gesang (fast schon ein Jammern), aber passend!

– Tropical Dub Connection – Global Meditation Dubwise Vol. 1mixtape (2021)
https://tropicaldubconnection.bandcamp.com/album/global-meditation-dubwise-vol-1mixtape
Eine Combo, die ich noch nicht lange auf dem Radar habe, die aber sehr frische neue Ansätze mitbringt und offen ist für andere Klänge… trotzdem Dub in Reinform!

Vielleicht mögt ihr euch das eine oder andere mal zu Gemüte zu führen…

Jah bless

Philipp

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