Zum Glück hat es NUR 12 Jahre gedauert bis uns Clive Hunt ein neues Instrumental/Dub-Album vorlegt. 2008 war ich wegen „Clive Hunt & The Dub Dancers“ völlig aus dem Häuschen und setzte das Album auf Platz drei meiner Jahrescharts. Nun ist sein neues Werk da: „Blue Lizzard“ (VP) – und ich bin schon wieder aus dem Häuschen. Für alle, die Clive Hunt nicht kennen: Er war Studiomusiker auf Hunderten von Tracks (meist in der Horn Section, am Bass oder an den Keyboards) und hat mindestens ebenso viele Tracks produziert. Eine wichtige Station in den 70ern war seine Produktionstätigkeit im Wackies-Studio, wo er u. a. für das legendäre Dub-Album „African Roots Act 1“ aufnahm. Nach 2000 wurde er Hausproduzent von VP Records und verantwortete u. a. das schöne „We Remember Dennis Brown“-Tribut-Album. Nun also „Blue Lizzard“ – benannt nach Hunts Spitznamen. Was für ein superber Sound! Präzise, crisp, tight, volltönend, warm und wohlig. Kein Wunder, wenn die Bläser Bobby Ellis, Nambo Robinson und Dean Fraser, die Keyboarder Robbie Lyn und Bubbler Waul, der Gitarrist Wayne Armond sowie die Drummer Squidley Cole und Kirk Bennet heißen. Ein wahres Hit Team! Sie spielen wunderschöne Evergreens neben neuen Kompositionen, allesamt ausgeklügelt und abwechslungsreich arrangiert – kein Vergleich zu so mancher allzu glatter Taxi Gang-Produktion. Erst im Kontrast zu solch perfektem Handwerk fällt auf, welch erbärmliche Produktionsqualität so manche moderne Dub-Alben bieten (die dann allerdings oft andere Qualitäten haben). „Blue Lizzard“ ist Old School im besten Sinne. Da die Bläser im Zentrum des Geschehens stehen, bemüht VP den Vergleich zu Rico Rodriguez’ „Man From Wareika“. Das ist nicht abwegig. Hätte der Perfektionist Rico sein Album heute aufgenommen, würde es wahrscheinlich klingen wie „Blue Lizzard“. Es ist zu befürchten, dass es nicht mehr lange Reggae-Produzenten und -Musiker geben wird, die diese herausragende handwerkliche und künstlerische Qualität abliefern können. Ein Grund mehr, jetzt ganz aus dem Häuschen zu sein.
22 Antworten auf „Clive Hunt & The Hit Team: Blue Lizzard“
Yeah Mann !
„Clive Hunt And The Dubdancers“ !!! Da war bzw. bin ich auch ganz aus dem Häuschen. Ich verstehe auch sehr gut, das Du bei „Blue Lizzard“ aus dem Häuschen bist. Die Riddims bzw. das gesamte BackgroundPaket zeugt nicht nur von einer „herausragenden handwerklichen und künstlerischen Qualität“, sondern auch von dem, was ich als „gesegnet“ und „Original von JAH“ inspiriert bezeichne. Ich kann es rational nicht erklären, warum diese „Jungs“ hier den Reggae so spielen, das ich voll und ganz aus dem Häuschen bin. Das ist halt die pure ReggaeMagie !
Für mich hinterlässt diese Scheibe aber dennoch sehr durchwachsene Gefühle. Bei mir hat sich in den letzten Jahren eine latente Abneigung gegen zu viel Gebläse herausgebildet. Ich bin da sehr empfindlich geworden. Ich stand schon immer auf die fantastischen Bläsersätze, sei es von ASWAD, BURNING SPEAR oder eben auch BOB MARLEY AND THE WAILERS und selbstverständlich auch von den SKATALITES !!! Ja auch Sly and Robbie hatten mit der TaxiGang fantastisches Gebläse am Start. Ich glaube sogar inklusive Dean ( Martin ) Fraser.
Die Zeit der fantastischen BläserHookLines scheint aber auch schon lange vorbei zu sein. Jedenfalls für mich.
Und so gibt es auch hier wieder so gewisse „Sequenzen“, die mir diese wunderbaren, vor Urkraft strotzenden Riddims madig machen. Aber es gibt auch gutes Gebläse ( also Bläser, die mir sehr gut gefallen ), wie zum Beispiel bei „Temple Of Selassie“, wo ich auch den gesamten RhythmusTeppich einfach nur als SOUVERÄN ! bezeichnen kann. „Man From Far“ und „No Bones“ sind so stark, das mir das Gebläse egal ist. Bei „Rocks In The Rain“ – da haben wir mal wieder den fantastischen Real Rock Riddim ( ! ) finde ich die BläserImprovisationen überhaupt nicht gut. Sie zerstören nahezu mein komplettes Grundgefühl, was beim Real Rock Riddim bei mit eigentlich immer sehr gut ist.
Nun aber noch zu meinem HighLight hier auf der Scheibe (?). „Wareika Hill“ ist absolute Spitzenklasse für meinen Geschmack ! Und ein ganz besonderes Upliftment ist dieser fantastische Ton, der sich für mich anhört, als ob jemand nur ganz kurz und knackig, dabei aber messerscharf über die Bassröhre einer Panflöte pfeift und dieser Ton dann mit dem perfekten DubGewürz in allerhöchste Sphären transferiert wird. Eventuell täuscht mich mein Gehör und es handelt sich letztlich doch um ein Didjeridu ( hab keinen Bock zu schauen, wie das geschrieben wird ) oder ein „Theremin“ oder evntuell hat Adrian Sherwood auch nur gepupst. Wie auch immer, um meine Faszination für diese Magie noch besser zu beschreiben, ziehe ich gtkriz zu Rate, und vergleiche es mit dem Gefühl, was er hatte ( und hoffentlich immer noch hat ) wenn er beim „De Otra Manera Dub“ die plötzliche Pause hört. Da die Pause aber nur einmal auftaucht, habe ich dieses Gefühl hier allerdings mindestens mal „hoch drei“, denn diese Magie begleitet mich bzw. uns ja durch den gesamten DubTune.
Alles in Allem, würde ich sagen, ich kann jede Begeisterung für diese Scheibe sehr gut nachvollziehen. Leider habe ich eine kleine Allergie gegen zu viel Gebläse entwickelt, so das meine Begeisterung wieder ein klein wenig getrübt ist.
Und nur um mir selbst gleich wieder zu Widersprechen, erwähne ich, das es bei „Deep In Dub“ eine sehr schöne DubScheibe namens „Saxman´s Dub Session“ gibt, die mir trotz Saxophon
von vorn bis hinten super gut gefällt. Der Saxophonist spielt das Teil genau so, wie ich es mag.
„The people have a right to know the truth“ …………………….. lemmi
„Saxman’s Dub Session“ von Jerry Johnson gefällt Dir und mir wahrscheinlich deshalb so gut, weil da ordentlich mit Dub nachgewürzt wurde :-)
STIMMT !!!
Und es wäre auch echt interressant, wer da überhaupt den SoundTeppich geknüpft hat. Der ist übrigens auch allererste Sahne ( für meinen Geschmack gesprochen ).
„I love the echo and any kind of reverbs“ und many many more ………. lemmi
Ich habe mir gerade nochmal die english version durchgelesen. Eigentlich bin ich komplett fasziniert, was unser neuer „Freund“, der Computer, so alles hinbekommt.
Die Übersetzung scheint mir größtenteils sehr verständlich zu sein und obwohl ich das für nahezu unmöglich halte, könnte es sein, das er sogar die eine oder andere Ironie
vermitteln konnte. Das ist schon echt genial, muss ich zugeben. An anderer Stelle ist der Computer dann aber wieder so richtig blöd und erzeugt Missverständnisse. Oder das Wort „Fan“
wird Weltweit doch auch als „Gebläse“ wahrgenommen. Bei Leo steht jedenfalls Fan = Fan. Von daher hätte ich eher sowas wie „instrumental blowjob“ oder sowas ähnliches erwartet.
Aber ansonsten macht der Computer durchaus Fortschritte ……………………….. lemmi
Wow, dir fällt ja alles auf. Die Übersetzungsfunktion ist erst seit gestern implementiert. Ich denke, wir werden ein wenig Geld investieren, um die Übersetzungsqualität zu verbessern und die englischsprachigen Texte für Google durchsuchbar zu hinterlegen. Dubblog goes international!
„Wow, dir fällt ja alles auf“
Yes I ! Was für ein Kompliment, für jemanden, der sich selbst die Diagnose ADS gegeben hat. Das da ein H fehlen soll, habe ich schon oft gehört aber gegen das H
habe ich ein extrem gutes Mittel ;-) ( schon viele Jahre sehr wirksam ).
Aber es geht ja schließlich um nichts Geringeres als DUBMUSIC und da ist bei mir „immer“ volle Konzentration bzw. Aufmerksamkeit angesagt.
Außerdem habe ich „Blue Lizzard“ nun doch als Vinyl bestellt. Aus Erfahrung weiß ich, das ich die „Vielbläserei“ nicht mehr so wahrnehmen werde, wenn „The Black Magic Plastic“ in Rotation geht ;-)
Vinyl hebt jeden Dub auf das höchste Level !
If you know what Dub is ;-)
Weihnachten kann kommen ……………………….. lemmi
Das Ausnahmetalent Clive „Azul“ Hunt ist einer der letzten noch lebenden ganz Großen, die viel zu selten Erwähnung finden. Auch, weil er zu wenig unter eigenem Namen veröffentlicht. Im Feature in der aktuellen Riddim (#103), erzählt er hochinteressante Dinge, die selbst einem alten Hasen wie mir völlig unbekannt waren. Zum Beispiel: die Geschichte um das erste Album der Abyssinians; seine Flucht wegen eines Gunmans aus Jamaika; seine Arbeit mit Lloyd „Bullwackie“ Barnes und so unglaublich vieles mehr. Clive Hunt sollte unbedingt beginnen, rechtzeitig seine Memoiren zu schreiben. Ich würde mir das Buch sofort kaufen. Bis es so weit ist, freue ich mich auf Teil 2 des Riddim-Features.
Kurz zu seinen aktuellen Alben „Blue Lizzard“ und „Bad Bad Bad“: awesome!!!
Habe die Geschichte auch mit viel Interesse gelesen. Der Typ ist wirklich ein eben so guter Geschichtenerzähler wie Produzent. Ich hoffe, wir bekommen noch ein solides Spätwerk von ihm geboten. Angeblich baut er ja mit Patrice ein High-End-Studio auf der Insel – das allerdings (noch) über keine Zufahrtsstraße verfügt ;-). Lässt jedenfalls auf spannende Produktionen hoffen.
Ich steh‘ auch auf das Album, es ist sehr gelungen. Es ist aber von einem völlig anderen Stern als “Clive Hunt And The Dubdancers” (das ich auch seinerzeit prinzipiell super fand, der Sound ist aber ganz schlimm komprimiert, das Teil hat nahezu null Dynamik… alles nur laut, laut, laut – der Mastering-Engineer hat das Teil gekillt, Schande über ihn!).
Ich weiß nicht… geht’s nur mir so oder ist VP’s Vergleich mit „Man from Wareika“ ein unerhörtes Sakrileg, um nicht zu sagen Blasphemie? Ich meine… kommt‘ schon, „Man from Wareika“… deepest Roots, mystisch aber auch verspielt, Bass wie eine Herzmassage, One Drop galore, eine Hookline nach der anderen… das Album ist mächtig, mächtig, mächtig! Soll ich’s nochmal sagen? MÄCHTIG! :-)
Interessante Frage. Muss mir „Man from“ noch mal aufmerksam anhören. Ist Jahre her.
Rico‘s „Man from Wareika“ ist kein Meilenstein des Reggae sondern ein Monolith. Ich weiß noch ganz genau welchen „Einschlag“ dieses Album damals verursacht hat. Und ich denke mal, nicht nur bei mir. Bob Marley hatte Rico bei seiner Exodus-Tour durch Europa 1977 als Support im Schlepptau. Das wird schon seine guten Gründe gehabt haben, weshalb er sich für Rico entschieden hat. Für mich gehört Rico’s Meisterwerk unangefochten zu den besten zehn Alben der Reggaegeschichte.
Es gibt im Stream eine Deluxe-Version mit 33 Titeln: https://songwhip.com/rico2/man-from-wareika-wareika-dub
Nur die Deluxe-Version – mit dem mir damals nur vom Hörensagen bekannten Dub-Album… das war wie ein Gerücht, ein Geist… man (oder war’s nur ich?) hat’s einfach nicht zu Gehör bekommen… good old times.
Wobei ich es sehr bemerkenswert finde, dass man 1976/77 von einem Instrumentalalbum, dass noch dazu bei Island rausgekommen ist, ein Dub Album gezogen hat. Die Luxus-Variante glänzt imo nicht nur mit den Dubs, sondern auch mit dem extra-Track „Midnight in Ethiopia“, der mir immer schon extrem gut gefallen hat… gab’s vorher nur auf einem Sampler, meine ich. Die Extras kommen imo nicht ganz an die Album/Dub-Album-Tracks heran, und die Inklusion des Kinks-Cover hätte man *ahem, räusper-räusper* überdenken können.
Mich hat beim (Wieder-)hören vor allem die Qualität des Dub-Albums begeistert. Das Instrumental war mir doch besser als gedacht im Gedächtnis geblieben. Das Dub-Reworking hatte ich hingegen völlig verdrängt. Ich finde, es klingt immer noch modern und zeitgemäß. Kaum zu glauben, dass es Mitte der 1970er gemixt worden sein soll.
Und dank DubBlog habe ich auch die DubScheibe davon Zuhause !!!
Ich liebe es, wenn ich mal keine Lücken zu verkraften habe.
Ich freue mich auch immer sehr, wenn wir uns hier mal komplett einig sind.
„MAN FROM WAREIKA“ ist auch für mein Gefühl ein MÄCHTIGER MONOLITH !!!
Obwohl ich der Versuchung nicht widerstehen kann, es als
ALLMÄCHTIGER MONOLITH zu bezeichnen ;-)
Aber irgendwo im Kosmos muss es ein Nest von diesen Monolithen gegeben haben,
die alle auf Jamaica gelandet sind. Tielweise haben sie sich dann nach England ausgebreitet, bevor sie schließlich die ganze Welt erobert haben.
Was HAL 9000 wohl dazu sagen würde ? ……………………. lemmi
Die Deluxe-Version gibt es momentan bei amazon für sage und schreibe unglaubliche 7,88 €. Wenn man bedenkt, dass das limitierte White-Label Dub Album alleine schon ein Vermögen auf Schallplattenbörsen verschlungen hätte. Müsste ich wählen, würde ich mir schnellstens die D-CD bestellen, bevor ich diese tolle Musik nur streame. Das sind weit über zwei Stunden Musik mit jeder Menge Bonus Tracks.
“Wenn ISLAND die einzige Plattenfirma wäre, würde ich aufhören Posaune zu spielen.” Rico hat heute kein gutes Wort für ISLAND übrig. Für ihn war “Man from Wareika” eine echte Enttäuschung. “Chris Blackwell hat es nach seinem Geschmack abgemischt. Er hat eine Menge Sachen herausgenommen, und es klang ganz anders, als wir es erwartet hatten. Du musst dir “Wareika in Dub” anhören, das sind die unverfälschten Aufnahmen. Von der Dub-LP wurden 2000 Exemplare gepresst, sie ist heute sehr schwer zu finden.“ 1977 nahm er ein zweites Album für ISLAND auf “Midnight in Ethiopia”, das aber nie veröffentlicht wurde. Drei Pre-Release-Limited-Edition-Maxisingles tauchten später auf: “Ska Wars”/“Ramble” (1977); “Take Five”/“Soundcheck” (1979); “Children Of Sanchez”/You really got me“/“Midnight in Ethiopia” (1979) – dazu sagt Rico: “Die Leute im Büro (ISLAND) haben die Stücke für mich ausgesucht. Es war nicht meine Musik. Ich bin darüber nicht glücklich gewesen, denn man hat mir befohlen, die Musik zu machen.”
Nein, das Dub-Album war kein Gerücht, Anfang der 1980er kamen meine Freunde – die mit dem Second-Hand-Plattenladen – per Zufall an ein Exemplar. Heute kann ich es sagen: Wir trugen uns kurz mit dem Gedanken, die “Wareika in Dub” zu bootleggen. Hatten aber dann doch zu großen Bammel vor den mächtigen ISLAND-Anwälten. Also zog sich jeder ein Tape, das übrigens heute noch astrein und ohne “Geeiere” durchläuft. Später hatte ich noch einmal diesbezüglich ein Gespräch mit Nicolai Beverungen, der mir aber auch riet, wegen möglicher rechtlicher Probleme die Finger davonzulassen. René, das Album wurde tatsächlich 1977 von Karl Pitterson gemixt und klang damals schon so unglaublich gut wie heute.
Wenn man sich Ricos Aussagen zur “Man from Wareika” anschaut, dann ist es beinahe unglaublich, welchen hohen Stellenwert das Album heute noch bei uns und in Kennerkreisen hat.
Übrigens, auch eine interessante Aussage von Rico 1981: “Ich sah sie im Fernsehen, ich hörte sie im Radio. Diese Leute machen die Musik, die wir vor über zwanzig Jahren gespielt haben. Dann bekam ich laufend Anrufe, dass die SPECIALS nach mir suchten. Zuerst habe ich nicht reagiert, aber nach einer Weile wollte ich doch wissen, was sie von mir wollten. Ich bin dann ins Studio gegangen und habe zwei Stücke für sie aufgenommen. Sie waren so überwältigt, dass sie mich gefragt haben, ob ich mit ihnen auf Tournee gehen will. Seitdem bin ich vollwertiges Mitglied der Band. Ich bin jetzt siebenundvierzig. Es ist das erste Mal in meiner Laufbahn, dass ich regelmäßig Arbeit habe.“ – Zitate sind Auszüge eines Rico Interviews aus 1981, geführt von Klaus Frederking.
Und zu guter Letzt noch eine Empfehlung: “Rico – Jama Rico” (1982) produziert und gemixed von Jerry “Specials” Dammers & Dick Cuthell. Für mich damals wie heute eine echte Überraschung.
Sehr interessante Story.
Maximal interessante Story sogar!
Ich bewundere den damaligen White Label-Presser… ich hätte mich eingepinkelt, wenn Chris Blackwell’s Zorn via Rechtsanwalt über mich gekommen wäre. Insofern… ich hätt’s auch nicht gemacht, Ras Vorbei.
Ich denke mir… was wir jetzt auf dem Deluxe-Album als Dubs hören, ist eine neu gemasterte Version… denn mal ehrlich, der Sound ist nicht großartig anders… die Dubs sind sogar klanglich „lightweight“ (mehr Höhen, weniger Bass) im Gegensatz zum basslastigen Originalalbum. Wer das Original in-welcher-Form-auch-immer hat, kann sich glücklich schätzen, meine ich.
Interessant ist auch, dass das Album, das wir hier in höchsten Tönen loben, dem Künstler selbst überhaupt nicht gefällt… wir hingegen stehen auf Chris Blackwell’s Mix-Geschmack :-) – was auch nicht anrührig ist, ich fand seine Reggae-Produktionen immer sehr gelungen; sie haben mich zum Reggae geführt.
Rico’s Chrysalis-Alben mag ich nicht so sehr… die gehen eher in Richtung Ska, kann ich nichts mit anfangen, leider.
Die „Jama Rico“ ist meines Erachtens weit von Ska entfernt. „Destroy them“ – einfach mystisch, „Jam Rock“ – dubbig, „Distant Drums“ – Count Ossie lässt grüßen, „Java“ – Funkbass. Deshalb: Für mich damals wie heute eine echte Überraschung.
Tatsächlich, da ist nur ein Track dabei, den ich als Ska bezeichnen würde. Auch auf „That Man Is Forward“ sind nur zwei, drei Ska-Nummern drauf. Vielleicht sind das meine Abturner, but then again… die restlichen Tracks find‘ ich auch nicht soooo fein.
[…] gerade ein Revival erleben. Man denke nur an die letzten Veröffentlichungen von Clive Hunt, den Roots Makers, Addis Records oder z. B. an die schöne Gregory Isaacs-Hommage von Megumi […]