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De Soto: Silverado Days

Viele werden sich am Kopf kratzen und feststellen: „De Soto sagt mir bislang nix“. Die Senior Allstars dagegen sollten allen Leser*innen des Dubblog relativ bekannt sein. Markus Dassmann (Bass, Gitarre, Keyboard/Orgel, Melodica, Perkussion), der Spiritus Rector der Senior Allstars und Martin Musch (Schlagzeug) haben sich bereits vor einiger Zeit unter dem Label Ancient Mountain Records zusammengetan und einige interessante Sachen veröffentlicht. Mit „Silverado Days“ (De Soto/Echo Beach Lifefidelity) veröffentlicht nun Markus Dassmann unter Mithilfe von Martin Musch sein erstes Soloalbum. Darauf bekommen wir die Musik geboten, die Markus mit den Senior Allstars seit vielen Jahren zum Besten gibt: Instrumentals mit klassischen jamaikanischen Klängen, Rocksteady und gelegentlichen – hier leider recht sparsam gesetzten – Dub-Elementen. Was einige stören dürfte, ist der relativ häufige Einsatz der Melodica, die doch stellenweise etwas zu gleichförmig klingt. Vielleicht könnte Herr Dassmann mal darüber nachdenken, ob statt dessen der Einsatz eines Akkordeons oder Bandoneons mal eine reizvolle Alternative wäre. Die elf Songs, die allesamt Originalkompositionen des musikalischen Meisters und Komponisten Dassmann sind, entwickeln sich auf der Basis von schönen eingängigen Riddims. Irgendwie klingt das Ganze wie ein Album, das auch bereits in den 1970ern hätte erscheinen können – allerdings mit deutlich satterem Klang. Die Tracks sind analog eingespielt, haben einen angenehmen, warmen Sound und kommen ganz selbstverständlich daher. „Silverado Days“ ist wieder so ein Album mit richtig entschleunigten Tunes, die sich angenehm unaufdringlich in die Gehörgänge schleichen. Qualität setzt sich immer durch.

Bewertung: 4 von 5.

6 Antworten auf „De Soto: Silverado Days“

Schöner Release zum Nebenbei-Hören beim Lesen, Stretching usw. Könnte jederzeit als Senior Allstars-Album durchgehen, allerdings ist imo der Mixdown hier wesentlich gelungener. Ich kann mir ebenfalls gut vorstellen, dass der Melodica-Sound beim oftmaligen hören übersättigt.

Och ja, schade Mensch ……

Die Melodica nervt ein wenig und wenn man die Scheibe durchhört, nervt sie noch mehr. Wohlgemerkt die Melodica nervt ein bischen, nicht der arme Kerl ( ich weigere mich die arme Kerlin zu schreiben ), der sie trällern muss. Es sollte ihn trösten, das mich auch die Melodica vom Augustus oft an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, weil sie in vielen Supertunes einfach zu dominant war. Ich unterstelle vielen Musikern, das sie das Prinzip von Roots und Traditionen einfach nicht verstanden haben. Niur weil es urspringlich im RootsReggae hauptsächlich um Repatriierung,Haile Selassie und „die Hälfte, die niemals erzählt wurde“ ging, heißt das ja nicht, das auch heute noch jeder RootsTune das selbe Thema immer wieder aufkochen muss. Und schon gar nicht irgendwelche weißen Europäer. Und nur weil der große Originator Augustus Pablo die Melodica so toll fand, heißt das ja nicht, das die Melodica in jedem DubTune, für alle Zeiten auftauchen muss. Also ihr Dubmacher da draußen, macht mal nen Hucken auf die Melodica, die ist OUT ! ……………………… so lemmi ……. und jetzt komm mal wieder runter.
Ja, ich finde die Melodica hier vor allem deswegen so „mistig“, weil ich bei den Instrumentals regelrecht dahinschmelzen könnte.
So knackig und fest ( Tide ) habe ich die Senior Allstars ja noch nie erlebt. Ich kenne da ja schon einige Basslines aber hier haben die einen ganz besonderen Charme. Großartig !!! Nix gegen die Senior Allstars, ich habe fast alles von denen aber diese Scheibe hier ist ganz speziell. Ja, ich weiß ja, sind gar nicht die Senior Allstars aber passt schon …………..
Ich muss mal schauen, ob mich das Kinderspielzeug wirklich auf lange Sicht so nervt aber eigentlich habe ich deswegen auf diese Scheibe gar nicht mehr so richtig Bock. Aber diese Riddims !?! ………. FANTASTISCH !!!
Eventuell muss ich mich später nochmal zu der Scheibe melden, um zu berichten, das ich mich an die Melodica doch noch gewöhnen konnte. Die Musik als Ganzes ist jedenfalls vom Allerfeinsten. Ich bin geflasht.

Greetings ………………… lemmi

Greetings Wolle,

der musikalische Einsatz der Melodica sollte von mir auch nicht verteufelt werden. Was mich beim Hören etwas ermüdet, ist die Melodica als Lead-Instrument über eine komplette Albumlänge. Das hat selbst ein Augustus Pablo festgestellt, denn der benutzte auch häufiger mal stattdessen ein Clavinet, Xylophon oder Vibraphon. Das tonale Spektrum einer Melodica ist jetzt auch nicht so berauschend, deshalb mein Vorschlag mit dem Akkordeon oder Bandoneon.
Dennoch: Augustus Pablos Melodica und der legendäre Far East Sound sind auch heute noch für mich zweifellos eine Sternstunde des Reggae.
Aber alles Geschmackssache…

Du hast es diplomatisch wieder mal am besten auf den Punkt gebracht RasVorbei ! Ich möchte auch auf gar keinen Fall Kinderspielzeuge verteufeln und so ein kleines Zwischenintermezzo mit Melodica ist auch für mich immer wieder schön. Aber wie ich auch schon über Trompete, Posaune, Saxophon und co. geschrieben habe, ist ein Instrument als Lead-Instrument – vor allem – auf Albumlänge, ermüdent. Wobei mir das Wort ermüdent hier zu diplomatisch ist. Als Fan erlaube ich mir eine radikalere Ausdrucksweise und bezeichne das als nervig. Mich nervt es – bei aller Liebe – ziemlich. ES NERVT !!!
Ich glaube, das mich auch ein Akkordeon über Albumlänge nerven könnte. Das Lead-Instrument bei allem was mit Reggae zu tun hat, ist und bleibt für mich DER BASS !!! DI BIASS !!!

Gimmie dat Biassline Mann ……………………… lemmi

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