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Ras Teo & I David: Bredda Daniel in Dub

Guten Alben feiern immer wieder mal ein Comeback – oder, wie in diesem Fall, auch mal einen ordentlichen Release auf allen nennenswerten Streaming-Kanälen. Bislang hatte Ras Teo und I David’s Dub-Version ihres 2015er-Releases „Bredda Daniel“ ein paar Jahre mehr oder weniger versteckt ihr Dasein in den bandcamp-Katakomben gefristet; jetzt aber wurde „Bredda Daniel in Dub“ (Akashic Records), offensichtlich nicht nur optisch aufgehübscht und aufpoliert, ins verdiente Licht von Spotify & Co gehievt. Der Streaming-Geldhahn per se hat ja ziemlich wenig Druck, aber er im Gegensatz zum leicht zu unterwandernden bandcamp-Angebot tröpfelt er tagein-tagaus vor sich hin, und das möchte man Ras Teo und I David auch herzlich gönnen.

Die Beiden sind ein durchaus eingespieltes Team: „Bredda Daniel“ war ihre erste Zusammenarbeit, gefolgt vom „Timeless“-Album und etlichen weiteren Veröffentlichungen, bevorzugt im Single-Format. Über Ras Teo selbst braucht man hier nicht mehr viel verlieren – dem geneigten Leser sei die dubblog-Rezension von seinem feinen, von Roberto Sanchez produzierten „Ten Thousand Lions“-Album ans Herz gelegt. Allerdings sei hinzugefügt, dass sich mein Verhältnis zu Ras Teo’s Stimme– seinen zahlreichen weiteren Veröffentlichungen geschuldet – jetzt positiver gestaltet. Ich habe mittlerweile auch gehörigen Respekt vor der Inbrunst, mit der er seine tiefreligiösen Texte, die oft wie direkt aus dem Tanach entnommen wirken, vorträgt. Da gibt es kein Abweichen in seichtere Gewässer weltlicher Themen – der Mann kennt die Heilige Schrift, lässt das die Welt wissen und erinnert damit stark an die 1970er, als der Roots Reggae mit der Bibel noch auf Du und Du war.

I David hingegen ist im Studio zuhause und produziert scheinbar unaufhörlich Tracks – mal mit live-roots-Feeling, mal mit digitalem Presslufthammer. Für die Arbeiten mit Ras Teo hat er sich – gottseidank – für ersteres entschieden, zumal die sterilen Digi-Sounds dem Sänger nie sonderlich gut gestanden haben – siehe Ras Teo’s erste Alben. Er verantwortet auch den Mix von „Bredda Daniel in Dub“, dem er im Gegensatz zum diesbezüglich eher schwächelnden Vokal-Album eine extra Prise Bass spendiert hat. 

Das kommt gut, keine Frage, aber es könnt‘ schon noch ein wenig mehr sein für meinen Geschmack. Sonst gibt’s herzlich wenig zu meckern: Klassischer Dub mit schönen, nichts weniger klassischen Effekten – ein Album mehr, das ebenso gut anno dunnemals aus den Speakern hätte wummern können. Das passt, sitzt, hält, macht Freude und ist allemal eine Empfehlung wert.

P.S.: Wer sich mehr Melodica antun möchte, findet viele der „Bredda Daniel“-Tracks auf I David’s instrumentalen „Roots Radical“-Album.

Bewertung: 4 von 5.

12 Antworten auf „Ras Teo & I David: Bredda Daniel in Dub“

Yo, also mir gefällt das Album.
Es gibt Dubs, die mich vorantreiben aber auch Dubs, die mich eher in mystische Sphären eintauchen lassen. Die Effekte sind allesamt recht spannend, wenn auch nicht komplett neu erfunden. Und die Merlodica übertreibt es auch nicht, bzw. wird vom DubMaster eher dezent beibehalten. Von mir aus kann die allerdings inzwischen auch ganz weg bleiben. Und eins ist mal ganz sicher für mich, ich möchte mir nicht mehr Melodica antun. Nein, auf keinen Fall ;-)
Was ich aber immer ganz besonders zu schätzen weiß, sind Alben, wo sich für mich ziemlich schnell ein paar richtige HighLights herauskristallisieren, was hier mit dem „Africa Dub“ und dem „Sheep Clothing Dub“ aber mal sowas von der Fall ist !!! Allein diese beiden Dubs, würden für mich einen Kauf des Albums ankurbeln und wahrscheinlich auch dafür sorgen, daß der Geldhahn nicht nur tröpfelt, sondern sprudelt. Zumindest vorübergehend und vorausgesetzt, daß es noch mehr kaufkräftige Reggae – DubFans mit dem „absoluten Gehör“ gibt.
Ich würde ja gern mal wissen, was die Künstler von der Streamerei so halten. Klar, mit Dub haben die wohl früher auch so gut wie nix bekommen ( verdient hätten sie viel ) aber ich würde gern wissen, ob sie vom StreamDienst ( Bringdienst für Musik ) wirklich mehr haben.

Eigentlich ist es mir inzwischen auch egal, wohin die Menschenreise geht aber hin und wieder kommt es doch in mir hoch, daß ich mir die „alten Zeiten“ zurückwünsche.

„Timeless“ ……………………….. lemmi

Nuja, wenn Streaming keinen Gewinn abwerfen würde, lohnte es sich für Künstler auch nicht, bei Spotify & Co dabei zu sein. Ich sehe eher Gefahr bei Anbietern wie bandcamp: Einer kauft’s, der’s dann an x-andere weitergibt, die’s dann wieder an x-andere weitergeben, die’s dann auch wieder… usw. usf. In diesem Fall sind Künstler am Streaming-Tropf auf Dauer schon im Vorteil, meine ich. Hat jemand hier mehr Einsicht ins aktuelle Musik-Geschäftsgebaren?

Nun, ich höre gestreamte Musik am liebsten auf Bandcamp… für mich haben die da die beste Qualität (höre ich so jedenfalls über meine Anlage & Kopfhörer deutlich raus).
Und über Bandcamp werden sehr wohl auch Tonträger aller Art verkauft… ich persönlich nutze Bandcamp sehr intensiv und habe noch nie einfach Files weitergegeben (obwohl das sicher passiert)… ich als exzessiver Downloader muss jedoch sagen, dass ich praktisch alles irgendwo finde (vor allem alles, was auf Spotify ist)… hingegen gibt es viel auf Bandcamp, was ich nicht „gratis“ runtersaugen kann und schliesslich will ich ja Musiker:innen auch unterstützen… dein Bandcamp-Bild gtk finde ich etwas sehr negativbelastet…
Und man könnte es auch mit folgendem Zitat halten:
„Music is everybody’s possession. It’s only publishers who think that people own it.“ – John Lennon
Anyway, ich habe ein reines Gewissen, denn wenn alle Menschen so viel Geld wie ich für Musik ausgeben würden (Tonträger, Live & Merchandise), dann würde es vielen Musikschaffenden sicherlich besser ergehen…

Zugegeben, ich habe wenig Vertrauen in das post-Kaufverhalten der bandcamp-Kunden – simpel weil das völlig unreguliert und unkontrolliert abläuft, soll heissen: Nach dem Kauf geht’s in den Schwarzbereich, wo alles möglich ist.

Wobei ich die bandcamp-Kunden nicht generell in Verdacht stellen möchte – nur weil alle Möglichkeiten gegeben sind. Missbrauch ist hier aber wesentlich einfacher zu bewerkstelligen als unter kontrollierbareren Umständen.

Das reine Gewissen ist auch meines – wobei mir übel wird wenn ich bedenke, wieviel Geld ich schon für Musik ausgegeben habe. Sehr viel für Tonträger/Streams, wenig für Live und gar nix für Merch. Und das obwohl ich im Radio viele Promo-Exemplare bekommen habe (die aber letztlich dem Sender gehörten, nicht mir).

Wobei Spotify bei mir immer noch einen Stein im Brett hat, da man es (werbefinanziert) auch kostenlos nutzen kann. Kenne ich so von anderen Streamern nicht… anyone?

Das Geld verdient sich heute durch Live-Auftritte, aber es muss aktuelle Musik und/oder Grand Show dahinterstehen, um Ticketkäufer zu generieren. Völlig anders als zu früher, wo von den Labels (mit)finanzierte Live-Aufritte dazu dienten, das Studioprodukt zu bewerben. Interessante Entwicklung allemal, bei der das Merchandise und die Socials auch noch gewichtige Rollen spielen.

„Proteste gegen Spotify

In weltweit 30 Städten haben Kreative gegen den Streamingdienst Spotify protestiert. Aufgerufen hatte dazu die „Union of musicians and allied workers“. Die Gewerkschaft fordert eine gerechte Bezahlung. Die Vergütung für einen einzelnen Stream solle auf einen Cent angehoben werden. Gleichzeitig fordern sie, die Verteilung der Gelder anders zu organisieren. Momentan gibt es ein undurchsichtiges Pro-Rata-System. Die Auszahlung erfolgt demnach nicht per Stream, sondern orientiert sich am Marktanteil. Davon profitieren dann vor allem die bekannten Superstars.“

Sehr guter Link, Alex ! So ähnlich habe ich es schon mal in einer Doku auf Arte gesehen und gehört. Daher habe ich gar nicht so viel rumgesponnen, als ich mit Spotify sozusagen abgerechnet habe.

In dem Artikel geht es ja auch noch um die Wertschätzung der Musik.
Einerseits wäre ich geneigt zu sagen, daß Streamer eben keine richtige Wertschätzung für Musik haben aber besonders hier im DubBlog gibt es ja von den Rezensenten bis hin zu den Kommentatoren echte MusikFreaks, die mich vom Gegenteil überzeugen. Eigentlich haben so gut wie alle kein Problem mit der Streamerei.
Ich habs glaube ich schon einmal getan. Ich plaudere auch zu gern aus meinem inneren Nähkästchen und so wiederhlole ich mich jetzt auch eventuell. Es geht dabei um meine eigene Wertschätzung für meine / unsere Lieblingmusik.
Ich fange mal fast ganz von vorne an.
Ganz früher war Reggae und speziell Dub eine ganz exclusive Angelegenheit. Ich meine nicht finanziell, sondern besonders auch Ideell. Ganz einfach auch deshalb, weil es nicht jeden Tag „200“ neue Veröffentlichungen gab. Es war etwas Besonderes und ich hatte das Gefühl hier wird gerade das Rad – im Sinne von Musik – nochmal ganz neu erfunden. Für fühlte es sich auch immer gut an, gar nicht zu wissen, was ich nicht wusste. Ich ging in den Plattenladen und holte mir dort die besten Scheiben, die es eben so gab. Da war ich jedesmal voll zufrieden. Und ich hatte sehr lange Zeit, mich mit den Scheiben zu befassen. Bei der Einführung von CD,s habe ich schon fast genauso geflucht, wie bei der Einführung von Musik, die es nur noch als datenpaket gibt. Naja, so lange man jung ist, gewöhnt man sich an alles und so bin ich im Laufe der Zeit auch mit CD,s mehr oder weniger zufrieden gewesen. Im direkten Vergleich mit Vinyl hatten die aber in der Wahrnehmung einige eklatante Schwächen, was ich besonders dann gemerkt habe, wenn ich die Scheibe als Vinyl schon lange kannte.
Da gab es so kleine Soundeindrücke, die auf CD einfach nicht vermittellt werden konnten. Ich kann da jetzt aber nicht weiter drauf eingehen, da das sämtliche Rahmen sprengen würde. Es wäre aber eigentlich sehr nötig und für manch einen vielleicht auch sehr aufschlussreich. Es geht mir dabei gar nicht so sehr um den BassWumms, sondern viel mehr um Atmosphäre. Ok das muss jetzt so kryptisch bleiben, wie es ist.
Dann kam die Riddim raus und es dauerte auch nicht lange, bis ich die Zeitung rückwerts gelesen habe. Ich habe also mit den Kommentaren
angefangen und kam dann sehr schnell zu der DubKolumne von René.
Klar, es gab auch immer schon was über Roots aber ich glaube die Zeitung ist wegen diesem DunceHallzeugs gemacht worden. Mich haben jedenfalls diese ganzen Artikel über die New Kids in the Duncehall nur gelangweilt. Aber es gab auch sehr viele gute und spannende Artikel für mich. Ich will da mal nicht ungerecht sein. Inteviews mit Bunny Wailer gehörten für mich zu den HighLights, weil er ebenfalls so wunderbar ohne Punkt und Komma meckern, bzw. Misstände darstellen konnte. Einer von vielen Vorbildern für mich, auch wenn ich sie niemals erreichen werde.
Am wichtigsten war mir aber schon immer, was René in der Riddim zu berichten hatte. Anfangs war mir das immer viel zu wenig, weil mein DubDurst viel größer war, als das was René auf den paar Seiten in der Riddim rüberbringen konnte. Ich denke es wäre angemessen gewesen, die DubKolumne über die halbe RiddimLänge auszuweiten.
Irgendwann war es dann soweit, daß René ein Album rezensierte, welches es gar nicht zu kaufen gab. Er und viele andere waren da wohl schon wieder viel weiter als ich und hörten sich auch Alben an, die man nur streamen oder sogar nur downloaden kann. Ich wollte oder habe mich sogar in einem Leserbrief beschwert, warum jetzt Alben rezensiert werden, die man gar nicht kaufen kann und bin mir sicher, daß meine Briefe auf der Leserseite und ganz besonders auch bei René
nur ein verschmitztes und gelangweiltes Grinsen ausgelöst haben.
Ok, dachte ich, die Zeiten ändern sich nunmal und ich laufe der Zeit – wie schon seit anbeginn der Zeit – einfach nur hinteher.
Dann fand ich eines Tages den DubBlog, weil mich die DubKolumne noch nicht so ganz satt gemacht hat. Ich war begeistert, daß sich mein Horizont nun noch mehr erweitern konnte. Meistens wurden Alben besprochen, die es immer noch „normal“ zu kaufen gab aber das digitale Angebot wurde sehr schnell immer größer.
Und damit komme ich jetzt hoffentlich endlich zu meiner KernAussage.
Das digitale Angebot ist mir inzwischen einfach zu groß geworden, so daß es auch auf die Qualität meiner Wertschätzung geht. Alles was es im Überfluss gibt, ist nicht frei von der Gefahr, langweilig zu werden.
Im schlimmsten Fall denke ich „och nee, nicht schon wieder ne neue DubScheibe bzw. ein neues DubAlbum. Ich bin mit den letzten 10 Alben noch gar nicht richtig durch und würde die gern noch länger genießen, ohne das Gefühl zu haben bei den vielen Neuheiten die perfekte Welle doch noch zu verpassen.
Durch die Streamerei werden bei mir viele Alben zu einem Durchlaufposten und es tut mir oft sehr leid, daß man vieles gar nicht richtig wertschätzen kann, obwohl es eine intensive Wertschätzung verdient hätte.
Gibt es dafür eine Lösung ? Ich denke NEIN ! Denn ich bin der letzte Mensch auf Erden, der die Kreativität von Künstlern in irgendeiner Form einschränken möchte. Wenn es Menschen gibt, die digitale Musik mögen, dann ist das eben so. Und auch ich finde die ja nicht vollkommen schlecht aber ich möchte ( muss ) mich auf die analoge Musik konzentrieren, da ich dafür mehr Wertschätzung aufbringen kann
und eine weitere Einschränkung mache ich, indem ich mich auf haptisch erwerbliche Alben konzentriere. Das Wort „Einschränkung“ mag ich überhaupt nicht, deshalb würde ich sagen, ich konzentriere mich auf das, was ich für wesentlich halte.

DigitalMusik ist für mich billige Massenware, die aber dennoch oft richtig gut kommt.

Was war jetzt hier eigentlich nochmal so genau das Thema ? …….

Keine Ahnung ! Hab´ den Faden verloren …………… lemmi

Nochmal zu den Digi-Sounds: Ras Teo´s 2009er Album Mystic Morning enthält unter anderem den Track „Entah“ – und die Nummer knallt mal so richtig: https://www.youtube.com/watch?v=c8R2mQBLbuM

Und ich mag Bandcamp sehr, für Interpreten/ Labels eine schöne Plattform zur Eigenvermarktung, besonders auch für Tonträger und gelegentliches merchandise, zumindest „familiärer“ als mit einzelnen Trakcks in den Playlists rumzugammeln.
Und hinsichtlich Vervielfältigen: früher haben wir die LPs auf Kassette kopiert und verschenkt oder die CDs gebrannt.
So weit mein Senf dazu. Hat erneut Spaß gemacht, euch alle zu lesen … <3

„familiär“ Kann ich mir gar nicht vorstellen, ich hab so ein Gefühl noch nie gegenüber Musikern, Labels, Websites oder Musikdiensten entwickelt, da fehlt mir völlig die „Ich & Du“-Ebene. Das gesagt, möchte ich Rootsmessenger und anderen das „Familiäre“ sehr gerne zugestehen – es hat ja jeder seinen ureigenen, subjektiven Zugang zum Musikgeschehen.

Früher… *boah*, das war wild. Da gab’s quasi weltumspannende Netzwerke, die untereinander kopiert/gebrannt/geteilt haben… was es im Amiland nicht gab, gab es hier oder in England und Japan und umgekehrt. Damals gab’s halt Individuen, die haben völlig auf die Musiker geschi**en. Heute ist alles globalisiert, da zieht man sich das selber runter und teilt mit Kumpels… völlig normal, cost’a fast gar nix.

„Entah“: naaaah… digi-steppers-bummbumm.

Erst mal noch kurz zu „Entah“ :
Yo, is „digi-steppers-bummbumm“ !!! Empfinde ich genauso, obwohl es auch richtig gut nach vorne los geht !
Aaaaaaaaaaber ! WTF ?!? Das einzige was da „richtig“ knallt, ist der „UnTon“ auf der SnareZeit ! Am Ende ist es natürlich wohl wider nur Geschmacksache aber ich finde diesen SnareSound widerlich. Ich nehme nach 10 sekunden nix anderes mehr wahr, als dieses dumme geklopfe. Klingt fast wie ne kaputte Kryopumpe, deren Sound ich schon aus beruflichen Gründen nicht ertragen kann. Bedeutet immer jede Menge Arbeit für mich und Arbeit brauche ich eigentlich nicht wirklich, um glücklich zu sein. Das Geld würde mir vollkommen reichen.
Egal, da muss ich durch.
Streamen ist für mich wie Radio hören. Nur, daß das Programm wesentlich besser ist. Manchmal höre ich BandCamp, wenn mich eure Links dahin schicken und ansonsten bin ich bei Spotify.
Nun, ich bin geneigt zu sagen, daß das auch nur geldgeile babylonier sind, denen die Kultur vollkommen Schnuppe ist. Einerseits haben die auch Algothythmen, die aber nicht sonderlich einfallsreich sind aber dennoch gecheckt haben müssten, was ich gerne hören möchte.
Und dann machen sie Werbung für deutschpop und penetrieren mich damit. Ok, mag sein, daß das so sein muss aber es nervt.
Was aber noch viel schlimmer und geradezu ebenfalls widerlich ist, ist die Tatsache, daß sie uns das gestreamte im mp3-billig-format schicken und bei der Werbung plötzlich sämtliche Wafe + Schmackes Dateien rüberfaxen. Der unerträgliche Nachteil dabei ist, daß man die Werbung plötzlich in 3-facher Lautstärke hören muss, wenn man nicht gerade direkt vorm Rechner ( am Kontrollpunkt ) sitzt. Bei sowas spüre ich immer eine gewisse Mentalität bei den Betreibern dieses Dienstes.
Erinnert mich an leute, die zum Beispiel die Ampelfasen in der Stadt programmieren, so daß man, nach manchmal 200 Metern, schon wider Rot sehen muss und sich ärgert, daß man gerade keine entsicherte Handgranate dabei hat. Früher gabs mal ne grüne Welle !!! Is natürlich längst abgeschafft, weils was Gutes war.
Nun, warum habe ich kein Abo bei Spotify ?!
Zum einen, weil ich 10 Euro/ Monat für geliehene Musik im mp3 Format
zu viel finde, denn beim Streaming höre ich oft auch nur nebenbei Musik und zum anderen weil man mit denen nicht sprechen kann.
Und am schlimmsten finde ich die Grundidee. Letztendlich leben sie von den Künstlern, die dort ihre Musik hörbar machen können. Die Musiker gehen oft noch nicht mal mit nem Appel und nem Ei aus der Nummer raus, während diese Spotify-Schnösel wahrscheinlich schon längst wieder drei Häuser am Strand haben. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann „verdienen“ solche Heimchen wie „eddy skiron“
am Ende auch noch durch unsere Reggae und Dubleidenschaft kräftig mit, weil eben nur die Spitze des Eisberges vom großen Kuchen etwas abbekommt. Sorry wenn ich mich irre. ( Ich befürchte es fast aber es passt mir gerade ganz gut in meine „Argumentation“ ).
Ähnlich geht es mir mit diesem paypal-zeugs. Nur weil man keinen Bock mehr auf lang bewährte Überweiungen hat und jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort saß und immer noch seinen Arsch breitsitzt, wird dieser durch fast jede kleine Geldtransaktion im Internet automatisch durch nixtun zum Milliardär. BomboKlaat !!! Nein ich gönne es ihm nicht und auch sonst niemandem. Sowas sollte in eine soziale Staatskasse eingezahlt werden, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht auch durch meine/ unsere Leidenschaft für Musik oder eben andere Passionen weiter auf geht. Mir ist dabei egal, ob der Typ nun einfach nur clever war. Es ist genauso wie mit Ölquellen, WasserAdern und allem anderen, was die Menschheit so braucht. Es kann nicht angehen, daß jemand sich am Allgemeingut bereichert, nur weil er als erster das nötige Equipment am Start hatte. Sowas würde ich nur zu einem Steuersatz von 98 % zulassen.
Ja BP, Aral, Coca Cola und Nestle können froh sein, daß ich nur ein kleiner Spinner bin.
Mmmmmmh, irgendwas war doch noch. Ach ja, die Kassetten !
Jede Menge hatte ich davon. Und auch damals war ich damit nicht zufrieden. Im Laufe der Zeit konnte ich mir dann vieles nachkaufen.
Lange Zeit hatte ich zum Beispiel die erste Black Roots – Scheibe nur auf Kassette. Jetz ma ehrlich, das geht doch nicht. Ich kann doch nicht eine der besten Reggae-Scheiben aller Zeiten nur auf Kassette haben.
Oder, wie heute, nur auf so einer Festplatte und im schlimmsten Fall in der Gewalt von irgendwelchen babyloniern, für die sich nur das geklimpere von Geld nach Musik anhört.
Ok, so ein bischen ging der Gaul wohl wieder mit mir durch. Ich bitte um Nachsicht. Es geht hier mal wieder um meine Wahrnehmung und ich habe gelernt, daß es viele verschiedene Perspektiven gibt.
Das mit den Perspektiven finde ich auch ziemlich faszinierend. Obwohl man definitiv das selbe Objekt oder Subjekt sieht, kann die Perspektive eine ganz andere Realität abbilden. Leider fällt mir im Moment nur ein ziemlich plattes Beispiel ein. Aber wenn man sich zum Beispiel die ehemalige esc-„gewinnerin“ ( Name fällt mir grad echt nicht ein ) von verschiedenen Seiten anschaut, so kann man sie durchaus für eine Frau halten. Wohingegen sie von vorn betrachtet definitiv wie ein Mann aussieht. Oder ich irre mich doch komplett und sie hat nur einen extrem ausgeprägten Damenbart. Das wäre sehr bedauerlich.
Genauso kann sich eine „pseudosnaredrum“ für viele SteppaFans ganz normal anhören, während es aus der Perspektive eines DubConnaiseures mit dem „absoluten Gehör“ wie eine kaputte Kryopumpe klingt ;-)
Es ist aber weder das eine noch das andere. Weder eine richtige SnareDrum noch eine Kryopumpe. Also ist es wieder die Perspektive, aus der man es betrachtet ……………….

( Hehe, seid ihr noch da ? Ich könnte es verstehen, wenn ihr den Sender inzwischen gewechselt habt. Aber es macht mir doch so Spaß,
zu meckern und zu meckern und wieder nur zu meckern …….. )

P.S. : Auch ne echte Snare Drum kann sich mal voll schlecht anhören. Immer dann, wenn der Drummer oder der Engineer aus meiner Sicht die falsche Perspektive eingenommen hat. Schon oft habe ich es erwähnt. Sowas ist mir besonders bei X-Terminator aufgefallen, wo sie beim DrumSound meiner Meinung nach an Geschmacksverirrung gelitten haben, was den SnareSound betrifft, denn der Rest war spitze !
Um so schlimmer ist das mit den Drums. Sehr schade, denn es macht für mich richtig gute Musik zu „einem netten Versuch“.

So, nu is aber ( erst mal ) gut …………………….. lemmi

Conchita Wurst, lemmi!

Ich fürchte das Musikbusiness ist in Teilen ebenso verwerflich wie jederland’s Schattenwirtschaft oder Politsumpf. Dabei herrscht eine mir nicht ganz verständliche Polarisation Kreative/Gut vs. Business/Böse, die ja von einander höchst abhängig sind und mitunter gemeinsame Sache machen. Auffallend finde ich – und da möchte ich mich gar nicht ausnehmen, siehe Rezension – das immerwährend Spotify den Lord Voldemord gibt. Traut man das Apple, Tidal, Amazon, Google usw. nicht zu?

(Apropos: Ich teste seit einigen Monate Apple Music und bin etwas enttäuscht über deren kleineren Musikkatalog, da ist einiges nicht zu finden (im Vergleich zu Spotify). Der Klang (=losless) ist gegenüber Spotify (=lossy) völlig anders, wobei ich nicht behaupten kann dass einer besser wäre als der andere. Apple’s Sound ist detailverliebt, Spotify’s Sound is „pump up the bass“, was gerade bei Dub extrem gut kommt. Hat jemand auch mal Musikdienste verglichen?)

Letztlich sehe ich Musik als „intellectual property“, dass ich nicht besitzen kann und möchte, aber mir immer wieder sehr gern ausleihe. Das ist für mich ein Stück Freiheit, verglichen mit all dem kostspieligen Clutter von früher (=endlos Vinyl & CD’s & Abspielgeräte).

Yo gtk !

Als meine Mutter mich gestern Abend fragte, ob sie mir noch etwas Wurst mit zur Arbeit geben soll, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren.
Conchita ! Yeah Mann …… ich schmeiß mich weg.
Was du schreibst ist ( leider ) alles richtig und im Grunde auch logisch.
Ich merke ja auch, wie ich mich bei dem Thema im Kreise drehe und dann immer wieder von vorn anfange. Wenns einem wirklich nur um die Musik geht, bzw. um das was hinten rauskommt ( beim steaming wohlgemerkt ) dann hat man doch auf ganzer Linie gewonnen.
Ich versuche „meine Psyche“ nochmal etwas anders zu beschreiben.
Für mich sind viele Dubs und RootsReggaeScheiben sowas wie Rembrand´s oder Picasso´s bzw. deren Bilder. Und ich glaube viele Kunstliebhaber können sich deren Bilder nicht ohne einen (!)wertschätzenden Rahmen ;-) vorstellen. Viele Rahmen wurden sogar extra noch mit Blattgold überzogen und die Rahmen werden heute bei Beschädigung sogar aufwendig restauriert. Ich habe meine Musik eben auch gern umrahmt und manchmal umarme ich sie auch. Naja, ohne ein bischen Quatsch kann ich wohl nicht sein.
Beim streaming empfinde ich es ein bischen so, als ob ich die wertvollsten Malereien in einer Schublade habe ( wo meine CDs übrigens auch alle sind ;-) ) und da hin und wieder nur mal so durch blättere. Durch die digitalisiereung der Musik, schon im Herstellungsprozess kommt es mir zusätzlich so vor, als ob ich mich in irgendeiner Bibliothek durch billige Copien wühle.
Letztendlich verändert sich auch der Eindruck des Bildes nicht, wenn es keinen Rahmen hat. Es wurde ja auch ohne Rahmen gemahlt aber es gibt dem ganzen doch im wahrsten Sinne des Wortes eine würdigen rahmen.
Danke, daß du mir überhaupt „zugehört“ hast.
Ich lag hier im übertragenen Sinne auf deiner Couch ;-)
Und wenn es noch mehr gab, die sich meinen Senf durchgelesen haben, dann fühle ich mich psychologisch in den besten Händen und super gut betreut ;-)

So long ………………….. lemmi

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