Vom anfänglichen Studioprojekt der ersten Dub Syndicate Jahre, hat sich die Band grundlegend gewandelt. Lincoln Valentine „Style“ Scott wurde Ende der 80er Jahre Bandleader und Co-Produzent, trat in den Vordergrund und etablierte Dub Syndicate als faszinierenden Live-Act auf zahlreichen Festivals. Dub Syndicate wurde Style Scotts wichtigstes musikalisches Projekt. Dies war auch die Blütezeit der Band. Mit einer Reihe von Alben, die das Beste der aktuellen jamaikanischen Musik mit den wilden Studioexperimenten des britischen Produzenten Adrian Sherwood verbanden, schufen die beiden eine bahnbrechende Musik, die Dreads, Potheads und Raver gleichermaßen begeisterte. Tragischerweise fand Dub Syndicate ein jähes Ende, als Style Scott, einer der bedeutendsten Drummer Jamaikas, am 9. Oktober 2014 in seinem Haus in Jamaika sinnlos ermordet wurde.
Nach der „Ambience In Dub„-Box, die die frühen Dub Syndicate Alben zusammenfasste, knüpft „Out Here On The Perimeter“ genau da an, und setzt die Geschichte Ende der 1980er bis 1996er Jahre fort. Die vier Alben aus der „Strike The Balance“, „Stoned Immaculate“, „Echomania“ und „Ital Breakfast“ Ära wurden gerade auch auf Vinyl neu aufgelegt. Außerdem hat Adrian Sherwood ein spezielles Bonusalbum „Obscured by Version“ (On .U Sound) mit brandneuen Versionen von Rhythmen aus dieser Zeit zusammengestellt.
„Obscured by Version“, das sowohl einzeln als auch als Teil der Dub Syndicate Box „Out Here on the Perimeter 1989 –1996“ veröffentlicht wurde, ist Adrian Sherwoods 2025er-Neuauflage und Neuinterpretation von Material aus dieser glorreichen Zeit. Die Veröffentlichung bleibt dem ursprünglichen Sound der Gruppe treu, der tief in der Reggae- und jamaikanischen Musiktradition verwurzelt ist, und erweitert gleichzeitig die Grenzen des Dub mit ungewöhnlichen Echos, Samples und Soundeffekten. Einige Vocals und Rhythmen werden den Fans der Originalalben bekannt vorkommen, dennoch klingt alles frisch und knackig wie ein brandneues Werk im Stil der früheren Arbeiten von Dub Syndicate. Die Qualität ist auf dem gleichen hohen Niveau. „Plains of Africa (Echo, Echo, Echo)“ stammt von „Echomania“, „Pleasurezone Transmitter“ basiert auf „Dubbing Psycho Thriller“, einer verrückten, wie immer etwas abgedrehten Performance von Lee „Scratch“ Perry. „Intercommunications“ stammt von der großartigen 1987er-Single „Night Train“ – einer meiner absoluten Lieblingstracks von Dub Syndicate. „Command Centre“ lässt sich relativ leicht von „Roots Commandment“ ableiten und „Alive And Burning Bright“ ist im Original „Glory To God“.
Adrian Sherwood gelingt mit seinen Neuinterpretationen eine angemessene Hommage an die langjährige Freundschaft und kreative Zusammenarbeit mit Style Scott. „Obscured by Version“ klingt so frisch und innovativ wie alle Dub Syndicate Klassiker zuvor.