Heutzutage gibt es verdammt gute aber auch viele sehr gleichförmige Dubs. Wenige davon sind wirklich schlecht. Trotzdem sind die meisten davon nicht so faszinierend und beeindruckend, dass sie nicht nach zwei- bis dreimaligem Hören auf lange Zeit oder sogar für immer im Archiv verschwinden. Eine dieser positiven Überraschungen ist der Mexikaner Rafael Hernandez aka Tor.Ma In Dub mit seinem neuen Album: „I Dub You! Vol. 1“. Tor.Ma In Dub ist Musiker, Produzent und DJ, der große Begeisterung für die meisten Formen elektronischer Musik: Psytrance, Goa, Progressive & Ethnic Trance, Dub, Ambient, Jazz und Reggae hegt. Viele dieser Genres werden auch auf der aktuellen EP „I Dub You! Vol. 1“ mit unterschiedlicher Gewichtung verwendet. Wobei der Schwerpunkt zweifelsfrei auf der Dub-Reggae-Seite und der elektronischen Tanzmusik liegt. Die Idee hinter „I Dub You! Vol. 1“ ist so genial wie simpel. Tor.Ma In Dub setzte sich ans Mischpult und fertigte aus purem Vergnügen Remixe oder Versions von Tracks der Künstler und Genres, die seinen Musikgeschmack nachdrücklich beeinflussten. Herausgekommen ist eine wahrlich wilde, ich möchte eher sagen, gewagte Mischung: Gorillaz, 2Pac feat. Dr. Dre, The Doors, Rage against the Maschine, Chemical Bros und Sublime. Boah, geht das zusammen? Für meinen Geschmack schon. Solch eine abgefahrene Mischung finde ich einfach nur weltklasse. Alleine den Gorillaz: „Clint Eastwood“ Track habe ich damals im Original schon richtig abgefeiert. Als Dub ist er geradezu phänomenal. Über die Dub-Veredelung des all time Klassikers der Doors: „Riders on the Storm“ – Jim Morrisons allerletzter Song zu Lebzeiten – freue ich mich ganz besonders. Insgesamt ist diese EP eine völlig ausgeflippte Mischung mit zum Teil sehr rhythmisch treibenden Kompositionen, die sowohl ideal für die Tanzfläche sind, als auch das trippige Kopfhörer-Erlebnis garantieren. Wer so etwas zustande bringt, hat wie Adrian Sherwood auch keinerlei Berührungsängste und schaut ganz weit über den Tellerrand. Meines Erachtens entwickeln gerade Künstler wie Sherwood (sowieso), Kutiman, DubRajah, Dreadzone oder jetzt Tor.Ma In Dub das Genre entscheidend weiter und geben ihm neue, frische Impulse. Insgesamt eine sehr positive, vor allem kreative Weiterentwicklung des Dub. Freue mich jetzt schon auf Vol. 2!
Tor.Ma In Dub: I Dub You! Vol. 1
