Vor einigen Monaten habe ich bei meiner Suche nach Sly & Robbie Alben den seit Jahren vergriffenen Klassiker „Carl Campbell: Zion Dub“ ausgegraben. Das Album ist extrem rar und wurde bisher nur 1978 in limitierter Auflage bei Carl’s Records als LP veröffentlicht. Kurzzeitig war es nochmals 2017 als CD zu haben. Carl’s Records war offenbar ziemlich kurzlebig. Es erschien noch ein einziges weiteres Album, „357 Magnum Dub„, welches Winston Riley von den Technics zusammen mit Carl Campbell produzierte und veröffentlichte.
Die Aufnahmen zu „Zion Dub“ entstanden in den späten 70ern im Channel One und die Liste der Musiker, welche die Revolutionaries Inkarnation stellt, liest sich wie die Champions League jamaikanischer Session Musiker aus der Zeit. Sly & Robbie bildeten das Rückgrat der Band, dazu gesellten sich Chinna Smith, Tony Chin, Keith Sterling, Augustus Pablo, Winston Wright, Sticky, Skully & Tommy McCook. Herausgekommen ist ein ausgezeichnetes, schwergewichtiges Roots-Dub-Album, das klingt wie eine frühe Ausgabe der Roots Radics mit Scientist at the Controlls. Sämtliche Tracks beginnen mit einem Toast des in Jamaika geborenen und in Brooklyn aufgewachsenen DeeJays Mikey Jarrett. Die Kommentare zu: „Darker Shade Of Black“, „Ten To One“ und „Hot Milk“ etc. sind alle unterhaltsam und lockern so das gesamte Album auf.
DeeJay Mikey Jarrett ist eine Reggae-Legende. Als A&R-Mann für das allseits bekannte Channel One Studio gab er Künstlern wie Lone Ranger und anderen die Möglichkeit, ihre ersten Platten dort aufzunehmen. Seine erste eigene Single „Ku Bly Klan“, die 1974 in New York für das legendäre Bullwackies-Label von Lloyd Barnes gemacht wurde, war ein Hit und erzielt heute sehr hohe Preise auf dem Sammlermarkt.
Carl Campbell: Zion Dub
